Aufruf
Reden Böer / Hülsbusch
Fotos
zu bundesweiten Demonstrationen und Kundgebungen am Samstag, den 13. Oktober
2001 in Berlin
und Stuttgart...
... und im Kreis Coesfeld – Nottuln
12 Uhr Marktplatz – Ortskern : Öffentliches Forum
„Wir
schweigen nicht mehr!“
FI Nottuln, Friedenskreis Havixbeck, Pax Christi Lüdinghausen, Friedenskreis Senden, Flüchtlingsrat Kreis Coesfeld, Friedensbewegte Billerbeck, Grüne OV Coesfeld, Grüne OV Dülmen, Grüne OV Nottuln, SPD Nottuln, Flüchtlingshilfe Dülmen, ...
Jede/r kann in einem begrenzten Rahmen von 2 Minuten Gedanken, Analysen, Gefühle, Befürchtungen und Hoffnungen ausdrücken, auch Texte sprechen ...
Moderation: Heinz Böer (FI Nottuln) Musik: Josef Gebker
Aufruf:
Der Schock
nach den Attentaten von New York und Washington sitzt noch immer tief. Unsere
Anteilnahme und Solidarität gilt den Angehörigen der Opfer dieser
menschenverachtenden Taten.
Selbstverständlich müssen die Schuldigen ermittelt und mit rechtsstaatlichen
Mitteln zur Verantwortung gezogen werden. Es darf aber keine Vergeltungsschläge
oder andere Militäraktionen gegen irgendein Land geben, weil diese sich immer
auch gegen die Zivilbevölkerung richten. Wir warnen vor einer Aufspaltung in
eine "zivilisierte" und eine "unzivilisierte" Welt. Das würde
die Gräben nur noch weiter vertiefen.
Ein neuer
Krieg vergrößert das Leid unschuldiger Menschen und bringt neuen Hass und
neuen Terror hervor. Schon jetzt hat die Androhung militärischer Gewalt zu
millionenfachem Flüchtlingselend in Afghanistan geführt. Mehr denn je gilt:
Krieg kann keine Konflikte lösen.
Langfristig
wird der Terrorismus nur zu bekämpfen sein, indem ihm der wirtschaftliche,
soziale, politische und ideologische Nährboden entzogen wird, auf dem er
gedeiht.
Kein
Raketenabwehrsystem, keine noch so gut gerüstete Armee und keine noch so großen
inneren Sicherheitsmaßnahmen werden uns vor den neuen Formen des Terrors schützen
können. Mehr Sicherheit erreichen wir nur durch Abrüstung, den Ausbau ziviler
Konfliktlösungsinstrumente, die Stärkung des internationalen Rechts und durch
mehr soziale, ökologische und wirtschaftliche Gerechtigkeit in der Welt.
Lassen wir
nicht zu, dass in unserer Gesellschaft das friedliche Zusammenleben
verschiedener Kulturen und Religionen zerstört wird. Wehren wir uns gegen
Tendenzen, unter dem Deckmantel der Terrorismusbekämpfung immer mehr Grund- und
Freiheitsrechte einzuschränken (z.B. durch die geplante erweiterte
Rasterfahndung, verschärfte Kontrollen, Bespitzelung der Bevölkerung).
Wir sagen
NEIN zu Vergeltung, Krieg und Militäreinsätzen.
Wir sagen
NEIN zu militärischen Einsätzen der Bundeswehr.
Wir sagen
NEIN zur Aufrüstung der Bundeswehr als Interventionsarmee.
Keine
Demontage- von Grund- und Freiheitsrechten!
Gegen Ausländerfeindlichkeit,
Rassismus und Ausgrenzung!
Tragen wir
dazu bei, die Spaltung der Welt zu überwinden.
Robert Hülsbusch (V.i.S.d.P.) 13. Oktober 2001