Nottuln 2002
Nottuln.
Vor fast einem Jahr war das tschetschenische Tanzensemble "Daimokh" zu
Gast in Nottuln und zog 500 Schülerinnen und Schüler der
Geschwister-Scholl-Schule sowie zahlreiche interessierte Nottulner in seinen
Bann. Die Organisation „Mütter für den Frieden“ aus Düsseldorf hatte
diesen Auftritt in Nottuln organisiert. Diese Organisation mit Sitz in Düsseldorf
kümmert sich schon lange um die Kinder, die mit ihren Familien vor dem Krieg in
der russischen Republik geflohen sind. Das Hilfsprojekt heißt „Kleiner
Stern“. Die Geschwister-Scholl-Schule und die Friedensinitiative Nottuln
bitten im Rahmen einer Weihnachtsspendenaktion die Nottulner Bevölkerung darum,
diese wichtige Arbeit zu unterstützten. Das Projekt „Kleiner Stern“ unterhält
Kindereinrichtungen in den Flüchtlingscamps. Die Mitarbeiter sehen täglich,
wie es den Kindern geht. „Die tschetschenischen Kinder erlebten und erleben
Krieg zum zweiten Mal – hautnah mit all ihren Sinnen und Gefühlen,“
schrieben sie auch der Friedensinitiative Nottuln. „Sie haben Krieg zum
wiederholten Mal gesehen, gehört, gefühlt. Sie sind um ihr kleines Leben
gerannt, sie haben sich versteckt – immer, immer haben sie Angst. In dem
Projekt „Kleiner Stern“ kommen sie wieder zur Ruhe. Dort lernen sie wieder
zu lachen, zu singen und sogar zu tanzen.
„Fast ein Jahr nach dem Auftritt der kleinen tschetschenischen Tänzer in Nottuln machen wir uns sehr berechtigte Sorgen um diese kriegstraumatisierten Kinder, die stellvertretend für alle tschetschenischen Flüchtlinge stehen. Sie erleben nun den vierten Winter seit Beginn des zweiten Krieges,“ begründet Gabriele Mense-Viehoff von der FI die Spendenaktion. Nach dem Theateranschlag in Moskau seinen die Flüchtlinge in Inguschetien verstärkt „Säuberungsaktionen" der russischen Armee ausgesetzt worden. Auch die Betreuerinnen des „Kleinen Sterns“ hätten unter Repressalien zu leiden. Gerade unter diesen immer schwieriger werdenden Bedingungen sei es wichtig, die Arbeit des "Kleinen Stern" zu unterstützen. „Denn“ – so Mense-Viehoff – „die Hoffnung stirbt zuletzt!“ Weitere Informationen zum „Kleinen Stern“: www.fi-nottuln.de. Spenden werden erbeten auf das Konto der Friedensinitiative Nottuln, Kontonummer 8250 2717, Sparkasse Coesfeld, BLZ 401 545 30, Stichwort „Kleiner Stern“. Abzugsfähige Spendenquittungen schickt die FI zu, wenn Name und Anschrift auf dem Überweisungsträger mitgeteilt werden. Allen, die die Kinder vom "Kleinen Stern" unterstützen möchten, sagen Ursula Röttger, Schulleiterin der Geschwister-Scholl-Schule, und Gabriele Mense-Viehoff schon jetzt Dank.
Foto: Die Kinder aus Tschetschenien, die vor einem Jahr in Nottuln tanzten – was machen sie heute, wie geht es ihnen, leben sie noch?