Einführungsvortrag von Paul Lülf-Niehoff
Vortrag von Dr. Barnim Jeschke, Fa. Elsbett (1,5 MB re. Maustaste: "Ziel speichern unter")
-kih- Nottuln. Pflanzenöl bewegt Massen und zwar im wahren Sinne: Die
Friedensinitiative Nottuln hatte am Mittwochabend zum 1. Nottulner
Pflanzenöl-Treffen eingeladen und der Kastanienplatz glich einem Volksfest.
Bereits eine Stunde vor Beginn der offiziellen Veranstaltung waren die ersten
Besucher im Ortskern zu sehen. Viele wollten sich mit dieser Form des
alternativen Tankens vertraut machen.
Fahrzeuge, die bereits seit Jahren mit Raps-, Sonnenblumen- oder einer anderen
Art von Pflanzenöl betrieben werden, standen mit geöffneter Motorhaube parat.
Und ihre Besitzer waren gefragte Gesprächspartner. Unter großem Interesse
betankte zum Beispiel Konrad Böcker aus Münster seinen VW-Bulli mit einer
Flasche handelsüblichen Speiseöls. Ich fahre bereits seit über 15000 Kilometern
mit Pflanzenöl, gibt der Bastler seine Erfahrungen weiter. Es ist
preisgünstiger, und ich leiste meinen Beitrag zur Umwelt. Einige Umbaumaßnahmen
waren allerdings nötig, bevor der Dieselmotor seinen Dienst auch ohne
herkömmlichen Treibstoff von der Tankstelle versah. Die Vorlaufleitung vom Tank
zur Einspritzpumpe ist im Durchmesser größer geworden. Auch die Einspritzdüsen
haben einen höheren Druck, damit das Pflanzenöl besser verteilt wird, erklärte
Böcker.
Auch Robert Hülsbusch von der Friedensinitiative, Gastgeber der Veranstaltung,
fährt seit Jahren mit Biosprit. Wir haben mit solch einem großen Ansturm
überhaupt nicht gerechnet, zeigte sich Hülsbusch überrascht. Kurzfristig musste
die Info-Veranstaltung vom Parterre in den 1. Stock der Alten Amtmannei verlegt
werden, um dem Besucherstrom Herr zu werden. Als Referenten hatte die
Friedensinitiative zwei Experten eingeladen. Paul Lülf Niehoff, einer der
Energiepioniere in der Region, betreibt seit über zehn Jahren Windräder auf dem
Baumberg und begann vor gut vier Jahren aus rein privatem Interesse mit der
Pkw-Umrüstung. Über verschiedene Experimente landete er schließlich beim
1-Tank-System, das er mit reinem Rapsöl betreibt. Die Vorteile liegen für mich
klar auf der Hand: Pflanzenöl ist ein nachwachsender Rohstoff, verfügt über
kurze und politisch sichere Transportwege, ist umweltverträglich weil
CO2-neutral und verursacht weniger Emissionen als der Dieselbetrieb. Lülf
Niehoff warnte davor, den Motor ohne Umbaumaßnahmen auf Pflanzenöl umzustellen:
Pflanzenöl hat einen erheblich höheren Flamm- und Siedepunkt. Und es ist
zähflüssiger. Bei nicht umgerüsteten Motoren könne es zu einem völligen
Motorenausfall kommen.
Wie umgerüstet werden muss, erläuterte Dr. Barnim Jeschke von der Firma Elsbett,
die sich mit Motoren und deren Umrüstung beschäftigt. Extra für einige
Veranstaltungen in NRW aus Nürnberg angereist, demonstrierte er unter anderem
anhand von Preisbeispielen die möglichen Ersparnisse eines Umbaus. Die jährliche
Ersparnis ausgehend von Durchschnittswerten beträgt nach der Umstellung auf
Pflanzenöl bis zu 750 Euro. Die Amortisationszeit beläuft sich auf 30,9 Monate.
Argumente, die das Interesse vieler Besucher weckten. Auch für die sich
anschließende Diskussion hatte die Friedensinitiative kundige Gesprächspartner
geladen: Mehrere Landwirte aus NRW, die selbst Pflanzenöl verwenden und damit
auch handeln, standen Rede und Antwort.
Ab 19 Uhr großes Treiben auf
dem Kastanienplatz...Jede Menge Autos, die mit PÖL fahren ....
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Pöl-Fahrer Paul Lülf Niehoff hält
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Dr. Barnim Jeschke, Fa. Elsbett,
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