| Am 07.01.2005 gab Kaplan Jochen Reidegeld
dem Team der Internetagentur
7dc, die u.a. die Homepages von Christoph Metzelder und Sebastian
Kehl betreut, ein Interview. Kaplan Reidegeld sprach über die
Hilfsbereitschaft der Menschen, über die laufende Spendenaktion von „RoterKeil“,
was mit dem Geld jetzt passiert und was noch große Sorgen bereitet. Hier
können Sie das Interview in voller Länge nachlesen:
7dc: Herr Reidegeld, wie viel Geld ist bei der
Spendenaktion bisher zusammengekommen?
Kaplan Reidegeld: Die Spendenbereitschaft der Menschen
ist weiterhin ungebrochen, was uns natürlich sehr freut. Mittlerweile
konnten wir die Schallmauer von 200.000 Euro durchbrechen. Das ist wirklich
Wahnsinn, aber natürlich nur ein erster, aber schon sehr guter Schritt.
Provisorischer Schlafraum in der Schule
7dc: Sie haben auch dazu aufgerufen, Hilfsgüter und
Medikamente zu sammeln...
Kaplan Reidegeld: ...ja, mittlerweile sind bereits zwei
Flieger der Air Lanka mit Hilfsgütern wie Medikamenten, Nahrung und Kleidung
auf Sri Lanka eingetroffen, ein dritter ist schon unterwegs. Auch per Schiff
wurden schon drei große Container in das Unglücksgebiet gebracht. Die erste
Akutversorgung konnte so bereits geleistet werden. Was wir allerdings
gestoppt haben, sind die Sachspenden – Kleidung ist mittlerweile genügend
vorhanden. Geld wird nach wie vor am dringendsten benötigt, um den
obdachlosen Opfern dabei zu helfen, ihre Häuser wieder aufzubauen.
7dc: Mehr als 6.000 Menschen waren unmittelbar nach der
Katastrophe in der Technical School Don Bosco in Negombo – dem Gelände der
Partnerorganisation von "RoterKeil" - untergebracht. Wie sieht es dort zur
Zeit aus?
Kaplan Reidegeld: Die meisten Menschen konnten in der
Zwischenzeit bei Verwandten untergebracht werden. Im Moment befinden sich
noch rund 350 Familien dort, also etwa 3.000 Menschen, die keine Unterkunft
haben. Diese werden weiterhin in der Technical School Don Bosco bleiben, bis
wir für die Familien ein neues Zuhause geschaffen haben. Ein Team von
Helfern ist bereits auf dem Weg an die Südostküste – dort werden sie bei den
Aufbauarbeiten helfen! Außerdem werden wir ein Waisenhaus für die Kinder
errichten, die Ihre Eltern bei der Flutkatastrophe verloren haben.
7dc: Haben sie auch persönlich schon Hand angelegt?
Kaplan Reidegeld: Natürlich. Ich kümmer' mich hier in
Deutschland um die Logistik und bringe die Medizin- und Hilfsgüter nach
Frankfurt, von wo aus sie nach Sri Lanka geflogen werden.
Die Kinder erhalten ihre Essensration
7dc: Viele Fußballprofis, wie die BVB-Spieler Dede und
Ewerthon, HSV-Star Benjamin Lauth, Gladbachs Oliver Neuville oder der
Wolfsburger Thomas Brdaric haben sich der Aktion von Christoph Metzelder und
Sebastian Kehl angeschlossen und versteigern ebenfalls Trikots auf ihren
Internetseiten. Hier ist schon eine beachtliche Summe zusammen gekommen...
Kaplan Reidegeld: ...das ist natürlich super und ich
freue mich einfach riesig darüber, dass sich so viele Fußballprofis der
Aktion angeschlossen haben. Da wir im ständigen Kontakt mit den Leuten auf
Sri Lanka sind, wissen sie von den Aktionen der Spieler und finden es
absolut toll, wie sehr sie sich engagieren.
7dc: Gibt es etwas, das Ihnen seit der Katastrophe
besonders große Sorgen bereitet?
Kaplan Reidegeld: Ja, und zwar nutzen viele
Kinderhändler jetzt die Not der Opfer auf Sri Lanka und versuchen, mit den
vielen Kindern, die ihre Eltern verloren haben, ihr Geschäft zu machen und
sie zur Prostitution zu zwingen. Wir stehen deshalb schon mit der
Kinderschutzbehörde in Kontakt – ein Teil der Spenden ist auch dorthin
geflossen, damit man diesen Leuten sofort das Handwerk legt und die Kinder
im Katastrophengebiet schützen kann.
7dc: Vielen Dank für das Interview.
Jede noch so kleine Spende ist herzlich willkommen und wird weiterhin
dringend benötigt. Hier noch mal unser Spendenkonto:
RoterKeil.net
Volksbank Olfen
Kto: 2724586801
BLZ: 40164528
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