"Ich war Deserteur"            siehe Deserteurarbeit in Nottuln

Autorenlesung mit Rainer Schepper

„Ich war Deserteur. Reminiszenzen aus dem  Jahre 1945“ Mit diesem Titel findet am Montag, den 6. Mai um 20.15 Uhr in der Alten Amtmannei in Nottuln eine Autorenlesung statt. Die Friedensinitiative Nottuln hat den Münsteraner Publizisten und Rezitatoren Rainer Schepper eingeladen. Am 8. Mai wiederholt sich in diesem Jahr zum 57. Mal das Ende des Zweiten Weltkrieges, der – ausgehend von Deutschland  - ganz Europa in Schutt und Asche legte. Aus diesem Anlass wird Rainer Schepper seine ganz persönliche Geschichte dieses Zweiten Weltkrieges erzählen. Während sich Millionen deutsche Männer und Frauen am Krieg beteiligen, entschloss sich der junge Mann aus Münster zu desertieren: Als 17jähriger wurde er im Januar 1945 einberufen und zum Einsatz gegen die bevorstehende Offensive der Roten Armee in den Osten abkommandiert. Wie er die sowjetische Panzeroffensive erlebte, das ganze Flüchtlingselend, Erfrierungen, Hunger und Tod erzählt der Münsteraner in seinen Aufzeichnungen hautnah. Nach der ersten Desertion, die als Versprengtsein getarnt wurde, folgte die Ausheilung in der Heimat, dann ein neuer Marschbefehl nach Regensburg, dem sich Schepper durch eine zögerliche Reise zu entziehen suchte. In Kassel wird er vor ein Standgericht gestellt, nach langer Verhandlung wird Schepper abkommandiert zum Strafkommando nach Frankfurt am Main. Dort desertiert er erneut, wird kurze Zeit später von Nazi-Funktionären gestellt, kommt nach einer Täuschung jedoch wieder frei...

Schepper entschied sich damals gegen die – wie er es nennt – „sinnlose vaterländisch-nationalistische Kriegsmoral. Er entschied sich für eine „vernünftige Ethik in Verantwortung vor dem eigenen Leben und der eigenen Zukunft.“ Und so will er heute noch mit seinen Autorenlesungen Zeichen gegen Gewalt und Krieg setzen. Die Friedensinitiative Nottuln lädt zu der Lesung alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein. Auch und gerade junge Leute sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.

 Mit freundlichem Gruß

Robert Hülsbusch