10.2. 2005
FI unterstützt eine Aidshilfsprojekt in Benin Projektbericht
Aids in Benin: Jede fünfte Schwangere infiziert
Nottuln. Nach der Informationsveranstaltung mit Prof. Dr. Wolfgang Göhde über Aids in Afrika – wir berichteten – hat sich die Friedensinitiative Nottuln (FI) entschlossen, ein Aidshilfsprojekt in Benin zu unterstützen. Prof. Dr. Göhde hatte im Laufe seines Vortrags dieses Projekt als beispielhaft hervorgehoben – auch wenn dies angesichts der gewaltigen Dimension, die die Immunschwächekrankheit auf dem schwarzen Kontinent erreicht habe, ein Tropfen auf dem heißen Stein sei. Am vergangenen Montag entschied die FI auf ihrer regulären Sitzung einen ersten Betrag von 250 Euro an den Verein „Aktion pro Humanität“ (APH) zu überweisen. Die Kevelaer Ärztin Elke Kleuren-Schryvers engagiert sich seit 1993 für die Menschen im afrikanischen Staat Benin und sammelte seither Spenden in Höhe von über einer Million Euro. Nach offiziellen Angaben soll in Benin jeder zehnte mit dem HIV-Virus infiziert sein. In dem Projektstandort der "Aktion pro Humanität" ist fast jede fünfte schwangere Frau infiziert, heißt es in einem Projektbericht der engagierten Ärztin aus dem Rheinland. Die Menschen hätten große Angst. Stirbt ein Familienmitglied an Aids, werden die traditionellen Versorgungsprinzipien außer Kraft gesetzt wie zum Beispiel die Versorgungsehe der Witwe mit dem Bruder des Verstorbenen.
Von den Spendengeldern wurde in Gohomé eine Krankenstation
gebaut, ein Kindergarten, eine Krippe für Mangelernährte Kinder und drei
Waisenhäuser. "In den nächsten Jahren erwarten wir allein in der Region Gohomé
10.000 bis 15.000 Aids-Waisen", schätzt Elke Kleuren-Schryvers. Deshalb ist ein
Schwerpunkt der Organisation die Aids-Projektarbeit. Dafür wurden bereits 5.000
Aidstests bereitgestellt und außerdem das Medikament Nevirapin, das die
Übertragung des Virus von der HIV-infizierten Schwangeren während der Geburt auf
ihr Kind verhindern soll.
Weltweit sind bereits nach Angaben der World Health Organisation (WHO) 21,8
Millionen Menschen an Aids gestorben, allein in Afrika kommen täglich 8.000
hinzu. Schon in neun Jahren könnte die Zahl der Aids-Waisen auf 44 Millionen
steigen. Die Krankheit wütet vor allem in Afrika südlich der Sahara. Dort sollen
nach Schätzungen der WHO 95 Prozent aller Infizierten leben.
Spendenkonto: Aktion pro Humanität e.V., Volksbank Goch-Kevelaer eG, BLZ: 322 603 10, Konto: 11 088. www.pro-humanitaet.de