Nottuln, den 09.06.2001

Pressemitteilung 

"Versöhnung braucht Begegnung"

Besuchsprogramm steht/ Ehemalige Zwangsarbeiter aus Polen besuchen Nottuln und Havixbeck

"Das war eine Menge Arbeit, aber wir freuen uns, dass es geklappt hat. Unsere Gäste - ehemalige Zwangsarbeiter aus Polen - werden am Mittwoch, den 10.04. in unseren Gemeinden eintreffen. Auch das Programm, das wir zusammenstellen konnten wird hoffentlich für unsere Gäste interessant sein und Raum für Begegnung und Gespräche bieten. Wir laden dazu alle Bürger noch einmal recht herzlich ein". aüßerten sich Jürgen Hilgers-Silberberg (FI-Nottuln) und Roger Reinhard (Friedenskreis der Gesamtschule Havixbeck) gegenüber unserer Zeitung.

 Auf Initiative der Fi-Nottuln und des Friedenskreises der Gesamtschule Havixbeck wurden ehemalige Zwangsarbeiter aus Polen in die beiden Baumberggemeinden eingeladen. (wir berichteten) In Nottuln werden Herr Czech, jetzt auch schon fast 90 Jahre alt, mit seinem Sohn als Reisebegleiter und in Havixbeck Frau Galeziowska und deren Tochter erwartet. Neben den Friedensgruppen sind die beiden Bürgermeister als Repräsentanten der  Gemeinden, Frau Dr. Angelika Schwall-Düren (MdB für die SPD), deren Büro die Anschriften der Gäste ausfindig gemacht und die Reise koordiniert hat und das Partnerschaftskomitee der Gemeinde Nottuln, Fachbereich Chodziez, Gastgeber.

 "Versöhnung braucht Begegnung, ein Stück konkreter Friedensarbeit in den Baumberge- Gemeinden", dieser Gedanke war es, der die beiden Friedensgruppen auf die Idee gebracht hat, ehemalige Zwangsarbeiter zu einem Besuch einzuladen. Wie können ehemalige Feinde zueinander finden? Wie können fremde Menschen einander näher kommen? Wie können sich Alt und Jung, Damalige und Heutige verständlich machen?

 Um diesen Fragen nachzugehen bietet in der Zeit vom 10. bis 14. April das geplante Besuchsprogramm ausreichend Gelegenheit. Organisationen und Gruppen aus Havixbeck und Nottuln, die sich noch beteiligen wollen, indem sie z.B. die Gäste zu einem Gespräch bei einer Tasse Kaffee einladen möchten , sind gerne gesehen. Das Besuchsprogramm, wie es jetzt besteht, wurde aus den Wünschen der Eingeladenen und den Möglichkeiten der Veranstalter erarbeitet. Der Empfang durch die Bürgermeister der Gemeinden, der in Nottuln am Donnerstag Nachmittag um 16.00 Uhr stattfinden wird und an dem auch die im Rat vertretenen Parteien und die Veranstalter teilnehmen werden und die Begegnung mit Jugendlichen sind zwei wichtige Progammpunkte. Die Nottulner Gäste werden am Freitag den 12.04. in einem Leistungskurs Geschichte des Nottulner Gymnasiums von der Zeit ihres unfreiwilligen Aufenthaltes in Nottuln berichten und den Schülern und Schülerinnen Fragen beantworten. Am Donnerstag abend (11.04., 19.00 Uhr) gibt es mit den Gästen eine zentrale öffentliche Veranstaltung im Forum der Gesamtschule Havixbeck. Hierzu erwarten die Veranstalter alle interessierten Nottulner und Havixbecker Bürger, die die Gelegenheit zu einem Austauschgespräch suchen. Am Freitag (12.04.19.00 Uhr) wird es dann einen Kaminabend in Nottuln geben, zu dem das Partnerschaftskomitee einlädt. Da dieser Kaminabend im privaten Kreis im Hause von Magda und Hansjörg Krukenberg stattfindet, ist zur besseren Planung hier eine Anmeldung erbeten. Zu diesen festen Bestandteilen des Besuchsprogramms, zu denen auch noch ein Abendessen für die Gäste gehört, zu dem Frau Dr. Schwall-Düren einlädt, wird - wenn möglich - der Besuch der Orte gehören, wo die Gäste damals zur erzwungenen Arbeit eingesetzt waren, und wo sie möglicherweise noch Menschen von damals treffen. Roger Reinhard: "Die Baumberggemeinden sind für die betagten polnischen Gäste Orte besonderer Erinnerung, wo sie unfreiwillig und fern von ihren Familien ihre Jugend verbringen mussten. Jetzt möchten sie trotz Krankheit und Altersbeschwerden noch einmal ein anderes Deutschland, ein heutiges Havixbeck und Nottuln kennenlernen." Dieses Kennenlernen und Erleben hängt natürlich in erster Linie von den Kontakten ab, die bei dem anstehenden Besuch  erlebt und geknüpft werden. Die Organisatoren hoffen deshalb auf ein reges Interesse und gute Beteiligung der Bürger am Besuchsprogramm der Gäste.

 Darüber hinaus rufen die Friedensgruppen zu einer Spendenaktion auf. Hilgers-Silberberg: "Jede Beteiligung am Besuchsprogramm und jeder Spendenbeitrag wird ein Zeichen der Anteilnahme am Schicksal und am Wohlergehen der ehemaligen Zwangsarbeiter sein." Einzahlungen sind auf das Konto der Friedensinitiative Nottuln, Sparkasse Coesfeld, Konto-NR.: 8450 8209, BLZ: 401 545 30  oder dem Konto des Friedenskreises der Anne-Frank- Gesamtschule Havixbeck, Volksbank Baumberge, Konto-Nr.: 414088700, BLZ: 400 694 08 möglich. Kontakte zu den Organisatoren dieser Begegnungsreise, wo auch Fragen klärbar und Anmeldungen möglich sind: Roger Reinhard (Tel. 02507/7951) und Jürgen Hilgers-Silberberg (Tel. 02502/3705) Weitere Infos unter www. FI-nottuln.de