Friedensinitiative Nottuln

Robert Hülsbusch

Rudolf-Harbig-Str. 49                                                                                        19812001  Jahre

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Nottuln, den 11.01.2001

 

 

An MdB

 

Winni Nachtwei/Angelica Schwall-Düren

 

 

 

 

Liebe Angelica; lieber Winni,

 

zunächst mal ein gutes Neues Jahr. Ich hoffe auf eine weitere gute Zusammenarbeit. Wir werden als Initiative vor Ort deine Arbeit mit kritischer Solidarität begleiten. Ich hoffe, dass wir mit unseren Schreiben und Aktionen deine Arbeit unterstützen können. Sicher werden wir aber auch dann und wann mal miteinander quer liegen. Das gehört zu einer guten (auch politischen) Freundschaft dazu. Danke jetzt schon, für die vielen Informationen, die du uns auch im kommenden Jahr sicher zukommen lassen wirst. Sie sind uns und für unsere Arbeit

sehr wichtig.

In diesem Sinne auch einen lieben Gruß an dein Büro und an deine Mitarbeiter – besonders an Oliver Mersch.

 

 

Und nun zum ersten Anliegen:

 

Die augenblickliche Diskussion um die Uranmunition ist sehr wichtig. Wir hoffen, dass am Ende ein Verbot dieser Munition stehen wird, sind aber mit Blick auf die amerikanischen Positionen sehr skeptisch. Bitte setze dich mit all deiner Macht für ein Ende dieser Munition ein. Was mit der Minenkampagne gelangt, kann auch hier möglich sein. Die Beruhigungspillen, die von Militärs – einschließlich Scharping – mit großer Wortgewalt verteilt werden, zeigen bei uns keine Wirkung. Warum gibt es die vielen Bestimmungen und Vorsichtsmaßnahmen für Soldaten, die in mit Uranmunition beschossene Gebiete gehen, wenn es überhaupt keine radioaktive Gefahr gibt.

Der jetzige Zeitpunkt der Diskussion ist sehr ärgerlich, aber auch zeigt auch deutlich, wie Militärs – ja wie auch Gesellschaften und deren Politiker, die Krieg führen oder geführt haben, denken. Schon am 18.5.1999 – die Nato-Bomber waren über Jugoslawien voll im Einsatz – haben wir dir geschrieben, dich auf den Einsatz von radioaktiver Munition in Jugoslawien aufmerksam gemacht, dies auch mit einer Pressemitteilung versehen. Schon damals hatten wir die Sorge, dass Landstriche und Menschen, die es zu befreien galt, radioaktiv verseucht, zumindest beeinträchtigt werden. Damals interessierte dies kein Schwein. Jetzt plötzlich, wo der Verdacht aufkommt, die eigenen Soldaten könnte betroffen sein durch die Wirkung der eigenen Waffen, helle Aufregung! Angelika Beer, die kein Zweifel an der Richtigkeit dieses Krieges ließ, ist plötzlich empört und möchte diese Waffen verbieten lassen. Jetzt – nicht damals, als es „nur“ um die Zivilbevölkerung in Jugoslawien ging.

Wie denkst du darüber?

 

Was hast du damals, als wir dich anschrieben, unternommen? Wir haben dich damals gebeten, dich über den Umfang des Einsatzes von radioaktiven Waffen informieren zu lassen.

Wir  haben dich gebeten, dich dafür einzusetzen, dass Waffen, von denen radioaktive Gefahren ausgehen, ächten zu lassen. Wir haben dich gebeten, aktiv zu werden.

 

Mit freundlichem Gruß

Robert Hülsbusch