"Recht vor Macht"
Aufruf von Bürgerinnen und Bürgern der Städte des
Westfälischen Friedens, Osnabrück und Münster
Im
Westfälischen Frieden von 1648 wurde erstmals dem Prinzip “Recht vor Macht”
Geltung verschafft. Er war damit der erste europäischen Friedensschluss, der
Regeln und Instrumente schuf für das Zusammenleben der Völker, der Nationen und
der Religionen. Deutschland löste maßgeblich den I. wie den II. Weltkrieg aus.
Diese historischen Erfahrungen und die daraus erwachsene Verantwortung
verpflichten uns. Nach den Weltkriegen schuf die Gemeinschaft der Völker der
Welt die Grundlagen des heutigen Völkerrechts. Diese Errungenschaften sind
heute akut gefährdet. Der Irak-Krieg der USA und ihrer Kriegskoalition macht
das deutlich. Die Regierung der USA strebt eine unangefochtene weltweite
Hegemonie an. Die Völker und Staaten sind konfrontiert mit großen Gefahren:
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Sie
sind bedroht in ihrem Bestand mit ihren unterschiedlichen und vielfältigen
Kulturen, Religionen, sozialen und historischen Besonderheiten.
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Sie
sind bedroht durch weitere kriegerische Auseinandersetzungen, mit denen
insbesondere Regierungen von Industrienationen ihre wirtschaftlichen und
politischen Interessen weltweit durchsetzen wollen.
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Sie
sind bedroht durch den fortschreitenden, weltweiten Raubbau an der Natur und an
den Rohstoffen ohne Rücksicht auf die damit verbundene Vernichtung der
natürlichen Lebensgrundlagen.
Recht und Frieden vor Macht und
Krieg!
Wir
rufen dazu auf, das Völkerrecht und die Grundlagen für ein nachhaltiges Leben
auf der Erde nicht dem Machtstreben einzelner Länder und ihrer Regierungen
unterzuordnen: Die Vereinten Nationen (UN), die zentrale Einrichtung der
Weltvölkergemeinschaft, müssen gestärkt und unterstützt werden. Einzig ihre
Organe sind legitimiert, über militärische Maßnahmen zwischen und gegen
einzelne Staaten zu entscheiden:
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Die
Vereinten Nationen (UN), die zentrale Einrichtung der Völkergemeinschaft,
müssen gestärkt und unterstützt werden. Einzig ihre Organe sind legitimiert,
über militärische Maßnahmen zwischen und gegen einzelne Staaten zu entscheiden.
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Die
Vereinten Nationen müssen nach rechtsstaatlichen und demokratischen
Gesichtspunkten weiterentwickelt werden.
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Alle
Staaten dieser Welt müssen den Internationalen Strafgerichtshof anerkennen.
Alle Menschen müssen dieser Gerichtsbarkeit unterworfen sein.
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Sämtliche
Massenvernichtungswaffen müssen unter internationale Kontrolle gestellt und
schrittweise vernichtet werden.
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Die
unterschiedlichen Religionen und Kulturen der Völker müssen respektiert werden.
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Jeder
Staat hat unter Beachtung der UN-Charta das Recht, sich mit seinen jeweiligen
historischen, sozialen, kulturellen und religiösen Besonderheiten
selbstbestimmt zu konstituieren.
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Die
von der Weltvölkergemeinschaft beschlossenen Maßnahmen zur Erhaltung und
Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen müssen für alle Staaten verbindlich
sein.
Wir fordern
dazu auf, den Aufruf “Recht vor Macht” zu unterzeichnen, zu verbreiten und sich
für seine Ziele einzusetzen. Stärken Sie mit uns die “Weltvölkergemeinschaft
von unten”.
Osnabrück
und Münster, 2003
Ich unterstütze den Aufruf und bin mit der Veröffentlichung meines Namens einverstanden:
(Bitte deutlich und in
Blockbuchstaben schreiben!)
Name, Vorname |
Beruf o. Organisation |
email Bitte nur angeben, wenn Sie über
weitere Aktionen des Friedensforum informiert werden wollen! |
Unterschrift |
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Bitte senden Sie die Unterschriften bis zum 24.10.03
an: Friedensladen Münster, Augustastraße
36, 48153 MS.