30.11.2004

 

FI protestiert gegen Behinderungen der Tschernobyl-Arbeit

 

Nottuln. Die Friedensinitiative Nottuln protestiert gegen die massiven Einschränkungen westlicher Tschernobylhilfe, die der weißrussische Präsident erlassen hat.

Mitglieder der Tschernobyl-Arbeitsgruppe der Friedensinitiative Nottuln nahmen noch vor kurzem an einem Treffen der Bundesarbeitsgemeinschaft „Kinder von Tschernobyl“ in Kassel teil. Dort berichteten Dr. Irina Gruschewaja und Prof. Gennadi Gruschewoj, beide Leiter der nicht-staatlichen belarussischen Stiftung "Den Kindern von Tschernobyl" in Minsk, in eindrucksvollen Worten über die aktuelle Situation in Belarus. "Unser Präsident Alexander Lukaschenko hat eine Situation geschaffen, wie sie in der ehemaligen Sowjetunion vor 30 Jahren vorherrschte: Absolute staatliche Kontrolle in allen gesellschaftlichen Bereichen," so Prof. Gruschewoj. Aktuell wurden in Minsk die letzten privaten Hochschulen geschlossen. Die neueste, noch nicht von offizieller Seite bestätigte, Information aus Minsk: Es dürfen im kommenden Jahr keine weißrussischen Kinder mehr zu Erholungs- und Freizeitmaßnahmen in den Westen reisen. Die betroffenen Initiativen sind bestürzt über die aktuelle Entwicklung in Weißrussland und werden sich gegen die Entscheidung der weißrussischen Regierung in vielfältiger Weise wehren. So sind bereits viele Protestbriefe an die weißrussische Regierung geschrieben und verschiedene Aufrufe veröffentlicht worden.

Im September waren AG-Mitglieder zu einem Besuch Narowlja, um gemeinsam mit der Stadtverwaltung und den Verantwortlichen vor Ort neue Ideen der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zu entwickeln. Die Friedensinitiative Nottuln erklärt sich mit den Tschernobyl-Initiativen und den Protesten solidarisch und hofft, dass die jüngst geplanten sozialen und ökologischen Projekte mit der Stadtverwaltung in Narowlja sich trotz aller Widerstände positiv weiter entwickeln können.