Münsterlander Friedensgruppen arbeiten für Frieden im Süden Serbien

 - neuer Krieg möglich -

 

 

Münsterland. Während die Nato noch überlegt, wie man auf die aktuelle Krise im Presovo-Tal in Süden Serbiens, wo ein neuer Krieg möglich geworden ist,  reagieren muss, sind Friedensgruppen aus dem Münsterland schon aktiv geworden. Die Regionalgruppe Münsterland „Förderung des Zivilen Friedensdienstes“ hat eine Patenschaft für ein konkretes Friedensdienstprojekt in dieser Region übernommen. Vor einem Jahr schon haben sich Friedensorganisationen aus dem Münsterland zu dieser Regionalgruppe des bundesweiten Forums Ziviler Friedensdienst (FZFD) zusammengeschlossen – wir berichteten. Nach vielen Vorgesprächen mit dem Forum Ziviler Friedensdienst, Bonn, wird nun die aktive Arbeit aufgenommen. Konkret geplant wird diese am kommenden Montag, den 12.3.  in Nottuln in der Alten Amtmannei. Die Sprecher der Regionalgruppe Münsterland, Michael Keimburg und Roger Reinhard, haben für 20 Uhr alle teilnehmenden Organisationen eingeladen. Ausführlich wird das Friedensdienstprojekt in Serbien vorgestellt werden. Die konkrete Unterstützungsarbeit aus dem Münsterland heraus soll entwickelt werden.

Unterstützen werden die Münsterländer das Projekt „Nachbarn für den Frieden“ in Bujanovac. Branka Jovanovic, eine Serbin, die in München studiert hat und dort auch zur Friedensarbeiterin ausgebildet worden ist, leitet dieses Projekt. Mittlerweile hat die junge Frau ein Büro in Belgrad eingerichtet, Mitarbeiter vor Ort gesucht und zahlreiche Kontakte zu Behörden, Parteien und zu Nichtregierungsorganisationen und zur Presse aufgebaut.  Über das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit wurde dieser Friedensdiensteinsatz definiert. Zwischen der Serbin und dem FZFD wurde ein dreijähriger Vertrag abgeschlossen. Zielort des Einsatzes ist das Presovo-Tal in der entmilitarisierten Zone zwischen der Republik Serbien und dem Kosovo, wo zur Zeit Kämpfe zwischen paramilitärischen Albanern und der serbischen Polizei zu eskalieren drohen. In den Gemeinden Bujanovac, Medvedja und Presovo soll ein Kulturzentrum für gewaltfreie Kommunikation entstehen.  Die Erfahrung zeige – so die Friedensarbeiterin Branka Jovanaovic – dass Verständigung auch zwischen den unterschiedlichen Volksgruppen, hier Albaner und Serben, immer dann möglich wird, wenn jenseits von parteipolitischen Interessen gemeinsame Aktivitäten entwickelt und unterstützt werden. Dies führe zu einer Basissolidarität, die Kraft und Kooperationsbereitschaft initierte und so Strategien der friedlichen Lösung von sozialen und politischen Konflikten ermöglichten. Die Regionalgruppe Münsterland schätzt diese wichtige Arbeit. Keimburg: „Militärische Ansätze – das hat auch der Kosovokrieg gezeigt – sind nicht in der Lage, diese Konflikte zu lösen. Sie bringen nur Zerstörung und Tod.“ Schon jetzt gibt es konkrete Möglichkeiten, das Friedensprojekt im Süden Serbiens zu unterstützen. Dringend gebraucht werden Laptops, ein Kopierer, aber auch eine finanzielle Unterstützung, um die notwendigsten  Dinge wie Papier und Druckerschwärze zu besorgen. Möglich wäre es auch, ein monatliches Gehalt für eine technische Hilfskraft zu finanzieren. Weitere Einzelheiten zum Friedensprojekt in Serbien und Kontaktadressen findet man unter www.fi-nottuln.de

 

Mit freundlichem Gruß

 

Robert Hülsbusch, Rudolf-Harbig-Str. 49, 48301 Nottuln, Tel. 02502/9754, Fax 02502/8589, E-Mail: finottuln@t-online.de