1000 Quadratmeter Solarmodule werden in Nottuln und Havixbeck installiert

 

Solarinitiative schließt Rahmenvertrag ab

 

Öffentliche Veranstaltung soll eine weitere Solarwelle in Nottuln und Havixbeck – auch in anderen Kommunen COE auslösen

 

Nottuln/Havixbeck. 1997 startete die Friedensinitiative Nottuln (FI) eine Einkaufs- und Installationsgemeinschaft. 15 Hausbesitzer aus Nottuln und Havixbeck legten sich damals eine Photovoltaik-Anlage auf das Dach, mit der aus Sonnenergie Strom produziert werden kann. Nun hat die FI wieder eine Solarinitiative gestartet – mit sehr großer Resonanz.  27 Haushalte werden in den nächsten Wochen Solaranlagen zur Stromproduktion ordern – von kleinen Hausanlagen mit einer Leistung von zwei oder drei Kilowatt  bis hin zu größeren Anlagen mit bis zu 10 Kilowatt. Am Donnerstag trafen sich die Mitglieder der Solarinitiative, um mit dem Solarunternehmen PV-Konzept und der Energiesysteme Deutschland GmbH (ESD) einen Rahmenvertrag zu unterzeichnen. Noch vor den Sommerferien, am 12. Juli wird die FI mit einer Veranstaltung öffentlich über die Möglichkeiten, umweltbewusst und preiswert Strom zu erzeugen, informieren. Alle Bürgerinnen und Bürger sollen eingeladen werden, um eine weitere Solarinitiative zu starten.

Mit Solarstrom können Hauseigentümer jetzt nicht nur der Umwelt etwas Gutes tun – informiert die Friedensinitiative Nottuln, sondern sogar noch Geld verdienen: Wer mit einer Solarstromanlage auf dem Dach seines Privathauses Strom erzeugt und diesen ins öffentliche Netz einspeist, erhält dafür von seinem regionalen Energieerzeuger – in diesem Fall den RWE – pro Kilowattstunde 57,4 Cent vergütet – und dies garantiert über 20 Jahre. „Die Energieversorger sind vom Gesetzgeber zu dieser hohen Vergütung für Sonnenstrom verpflichtet worden, um den Anteil an erneuerbaren Energien und speziell von Solarstrom zu fördern,“ erläutert Michael Keimburg von der Friedensinitiative Nottuln. Hinzu kommt, so die FI,  dass die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) über die Hausbank allen Käufern einer Solaranlage im Rahmen eines CO2-Minderungsprogramms günstige Kredite zur Verfügung stellt. Der Zins liege derzeit bei 3,5 Prozent bei einer Auszahlung von 98 Prozent. Rechnet man nun die Einspeisevergütung hinzu, kann jeder Hausbesitzer eine Solaranlage – gleich welcher Größe – ohne Eigenkapital finanzieren. Über einen Zeitraum von 25 Jahren – der Kredit ist dann längst zurückgezahlt – machen Käufer von Photovoltaik-Anlagen noch einen guten Gewinn. Das Solarkraftwerk auf dem Dach lohnt sich nach Auskunft der FI nicht nur in einem Jahrhundertsommer wie dem des letzten Jahres. Selbst bei bedecktem Himmel sind Photovoltaik-Anlagen imstande Strom zu erzeugen. Für eine optimale Energieausbeute sollte die Dachfläche nach Südosten bis Südwesten ausgerichtet sein. Für eine Solaranlage mit einer Leistung von 1 Kilowatt Spitzenleistung (peak) benötigt man ca. acht Quadratmeter Fläche auf dem Dach. In dieser Region erntet man damit ca. 800 Kilowattstunden pro Jahr. Mit einer vier Kilowatt-Anlage kann man also etwa den Strombedarf eines normalen Haushaltes decken. Gerade in technische Details arbeiteten sich die Mitglieder der Solarinitiative intensiv ein. Profitieren konnte sie dabei von Dr. Rainer Möllenkamp, der als Naturwissenschaftler und Techniker sein Wissen und seine Kenntnisse einbrachte. Die 27 Mitglieder der Solarinitiative – vor allem aus Nottuln und aus Havixbeck - werden Solaranlagen  mit einer Leistung von insgesamt über 120 Kilowatt installieren. Das ist eine Gesamtfläche von fast 1000 Quadratmeter.  Ca. 90 Tonnen des für das Klima schädlichen Gases CO2 werden dadurch Jahr für Jahr eingespart. „Ein Solarkraftwerk auf dem eigenen Hausdach  – das ist ein gutes Beispiel für eine geniale Verbindung von Ökonomie und Ökologie“, wirbt Michael Keimburg für eine weitere Einkaufsgemeinschaft, die sich dann am 12. Juli gründen könnte.

 

 

Einen Rahmenvertrag, der den Mitgliedern der Solarinitiative die Möglichkeit erschließt, hochwertige Solaranlagen zu einem angemessenen Preis zu erwerben, unterzeichneten am Donnerstag (vlnr.) Thomas Leidreiter, Energiesystem Deutschland, Günther Sabeck, PV-Konzept, und Robert Hülsbusch, FI Nottuln.