Friedensinitiative Nottuln

RUNDBRIEF  DEZEMBER 1996 ____________________________________________________________________________________________

Telefon 02502/9754

Fax 02502/8589

Sparkasse Coesfeld

Konto 8450 8209

BLZ 401 545 30

 

Nottuln, Weihnachten 1996

Liebe FI-Rundbrief-Leute aus Nottuln und Umgebung,

 

seit langem mal wieder möchten wir Euch in Kürze über wichtige Dinge der kommunalen Friedenspolitik- und -arbeit informieren. Dass wir eine ganze Zeit nichts mehr von uns haben hören lassen, hat zwei Gründe: Ersten begleiten die öffentlichen Medien unsere Arbeit sehr gut, so dass Ihr über alle Projekte durch dies gut informiert sein könnt. Zweitens ist so ein Rundbrief immer auch eine enorme finanzielle Investition. Manchmal ist dann dieses Geld in andere Projekte besser angelegt. Deshalb haben wir uns auch überlegt, dass wir in Zukunft nur noch von Zeit zu Zeit an diejenigen schreiben, die Ihr Interesse ausdrücklich bekunden (siehe unten). Die große Rundbrief-Kartei (ca. 170 Nottulner Haushalte bleibt bestehen und wird nur noch, wenn es uns sinnvoll erscheint - zum Beispiel bei Zeitungsanzeigen - bedient.

 

Wir danken allen, die uns auch in diesem Jahr unterstützt haben, die an unseren Veranstaltungen und Aktionen teilgenommen haben, die in ihrem Umkreis für unsere Arbeit ein gutes Wort eingelegt und so für Friedensarbeit in Nottuln geworben haben.

Wir wünschen Euch ein friedliches Weihnachten und ein gutes Neues Jahr 1997.

 

Unsere Informationen in aller Kürze:

 

Friedensinitiative unterstützt Kirchenasyl

Auch wenn dies in der Öffentlichkeit vielleicht nicht immer so deutlich war, die FI war von Beginn an in die Überlegungen, die zum Kirchenasyl führten, einbezogen, die FI hat von Beginn an die Gastfreundschaft durch die Ev. Kirchengemeinde unterstützt und begleitet. Fast auf jeder FI-Sitzung in den letzten Wochen war dies Thema. Marion Rosue-Beckers, die seit einigen Monaten neu der FI angehört, hat sich hier besonders engagiert und uns gut vertreten. Sie hat einen kleinen Rückblick auf die letzten Wochen geschrieben, der diesem Rundbrief beiliegt.

 

Die Menschen in Bosnien brauchen weiter unsere Hilfe

Nur Militär nach Bosnien zu schicken reicht nicht. Gerade das zivile Engagement ist es, was langfristig dazu beitragen kann, Frieden in diese Region zu schicken. Da die Regierung dies nicht sieht oder nicht sehen will, ist es unsere Aufgabe, hier aktiv zu bleiben. Aus

................................................................................................................................................................................................................................

 

Rückantwort:  an FI Nottuln, Rudolf-Harbig-Str. 49 48301 Nottuln

 

Ja, ich will zu dem - kleineren - Kreis von Leuten gehören, die öfter mal über die Arbeit der FI informiert werden. Ich möchte zu wichtigen Veranstaltungen und Aktionen eingeladen werden, möchte einfach wissen, was ansteht. Deshalb schickt mir kostenlos und unverbindlich Eure Informationen:

 

Name:                       

Adresse:

Telefon/Fax:

 

Nottuln sind in den letzten Jahren viele Zehntausende DM in Projekte geflossen: allgemeine Spenden, Patenschaften, Projekte zur Unterstützung von Frauen, die ihre Männer verloren haben und die in kleinen Arbeitsprojekten neue Perspektive finden.

Jetzt geht es darum, diesen Menschen, die wir begleitet haben als sie nach Split flohen, die Rückkehr in ihre bosnische Heimat zu ermöglichen. Dazu bitten wir noch einmal um Spenden. In Zusammenarbeit mit der Münsteraner „Initiative gegen den Krieg in Bosnien“ werden die Gelder direkt nach Split geleitet. Dort befindet sich ein kleines Büro der Münsteraner. Dieses Büro plant, organisiert und finanziert die Umzüge. Die Familien, die inzwischen zum Teil wieder Möbel und Küchengeräte (auch durch Spenden aus Münster und Nottuln) haben, wollen diese mit in ihre Heimatort nehmen. Dort sind oft alle Habseligkeiten geplündert worden. In Bosnien erwartet die Menschen ein vollständiger Neuanfang. Zerstörte Häuser oder Wohnungen müssen wieder aufgebaut werden. In vielen Fälle haben die Familien die Väter verloren. Zeitgleich wenden sich deshalb die „Initiative gegen den Krieg in Bosnien“, Münster, und die Friedensinitiative aus Nottuln noch einmal an die Öffentlichkeit, um mit Spenden helfen zu können. Die Hälfte der Einnahmen aus der Benefizveranstaltung des Kabarettisten Volker Pispers (ca. 2000 DM) ist bereits auf das Spendenkonto geflossen, dazu die ersten Spenden aus dem kleinen FI-Kreis.

Spendenkonto: Friedensinitiative Nottuln , Kontonummer 48508209, Sparkasse Coesfeld, BLZ 401 545 30, Stichwort „Flüchtlingshilfe Bosnien“. Absetzfähige Spendenquittungen werden zum Ende des Jahres unaufgefordert zugeschickt.

 

Dachpfannen nach Bosnien  1 DM - ein Pfanne

 

Gleichzeitig beginnen wir ein neues Hilfsprojekt (siehe beiliegende Informationen). Hiervon versprechen wir uns eine langfristig angelegte Wiederaufbauhilfe. Das Geld auf Nottuln und Umgebung - so ist es mit Merhamet Deutschland verabredet - wird - je nach Höhe der Summe - für ein konkrete Gebäude (Kindergarten, Klinik, Schule ...) in einer konkreten kleinen Stadt verwendet. Wir werden darüber informiert und werden diese Informationen an Euch weitergeben. Daraus könnte eine weitere Zusammenarbeit zwischen Nottuln und einer Gemeinde in Bosnien für die Zeit der Wiederaufbau entstehen. Die Menschen brauchen ein Dach über den Kopf - ein Beitrag, dass sie wieder bereit sind, friedlich nebeneinander und vielleicht auch mal wieder miteinander zu leben.

 

Stoppt die Atomanlagen!

an dem neuralgischen Punkt - in Gorleben

in unserer Nähe - in Ahaus

 

Die FI mittlerweile Bezugsgruppe im wendländischen Widerstand gegen die Atomlager in Gorleben. Wenn der nächste Castor kommt, werden wir hier vor Ort dagegen mobil machen. Vielleicht gibt es auch für einige die Möglichkeit, dann ins Wendland zu fahren und die Menschen dort zu unterstützen.

Ein Beitrag dazu: Wir haben eine Salz-Aktie erworben. Näheres dazu aus dem folgenden Zeitungsartikel:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Möglich ist, dass auch Ihr in Eurem Umfeld (Partei, Verein, Nachbarschaft ....) den Kauf einer Aktie organisieren könnt. Wir stellen Euch die Unterlagen zur Verfügung.

 

Am Montag, den 20. Januar kommt um 20.15 Uhr ein Referent Fränzis Althoff aus Gorleben in die Alte Amtmannei. Er wird den aktuellen Stand der Entwicklung einer atomaren Müllzentrums in Gorleben referieren und erzählen, wie die Menschen sich dagegen wehren. Dazu laden wir Euch jetzt schon herzlich ein.

 

Februar/März werden wir nach Ahaus fahren und dort mit der „Bürgerinitiative gegen den Atommüll“ das atomare Zwischenlager Ahaus besichtigen. Wir werden auch mit den bäuerlichen Nachbarn der Anlage reden und uns erklären lassen, wie die Menschen sich gegen die Atommüll wehren wollen. Jede/r ist eingeladen mitzufahren.

 

 

Jahreshauptversammlung der FI -- ein Rückblick mit Politik und Gemütlichkeit

 

Die diesjährige Hauptversammlung der FI findet statt am Montag, den 24. 2. 97 um 20.15 Uhr in der Gaststätte Tombrock, Burgstraße. Dazu seid Ihr alle herzlich eingeladen.

Wir werden einen Rückblick auf die Arbeit des vergangenen Jahres werfen und Perspektiven für 1997 diskutieren. Wir werden neue Mitglieder aufnehmen. Zu Zeit hat die FI fast 50 Vereinsmitglieder. Wie wäre es? Auch eine unterstützende Mitgliederschaft - nur Vereinszugehörigkeit, vielleicht mit einem kleinen - selbst festgelegten - finanziellen Beitrag, - hilft uns sehr weiter: Mehr öffentliches Gewicht, mehr finanziellen Spielraum für Aktivitäten. Wer dann noch montags zum FI-Treff kommen kann - noch besser! Muß aber nicht sein.

 

 

Training: Gewaltsituationen besser bestehen

 

Am Wochenende 7./8. März findet wieder ein Wochenend-Training statt. Jede/r muß heute damit rechnen, in gewalttätige Auseinandersetzungen reingezogen zu werden. Was tun, wenn wir sehen, dass jemand geschlagen wird? Was tun, wenn wir selbst angegriffen werden - mit aggressiven Worten oder mit der Faust? Man kann etwas tun! Man kann seinen Handlungsrahmen erweitern - durch intensive Reflektieren und durch Training. Wer Interesse hat, kann sich bei uns melden.

 

Friedensinitiative Nottuln im Radio

 

Am Freitag,  den 27. Dezember ist die FI im Radio zu hören. Willi Karkoska wird in seiner Bürgerfunksendung „i-Punkt - Informationen und mehr“ einen Rückblick auf das vergangene Jahr werfen und hat dazu Mitglieder der FI ins Studio eingeladen. Nicht vergessen! Radio einschalten! 19 Uhr! Radio Kiepenkerl! UKW 88,2 oder 107,4!

 

Car- Sharing

 

Eine Informationsveranstaltung zum Thema „Car sharing“ bieten FI Nottuln und Friedenskreis an der Anne-Frank-Gesamtschule Havixbeck am  3. Februar. Für alle, die immer schon mal wissen wollten, wie das funktioniert und wie das auch auf’m platten Land funktionieren soll, eine gute Möglichkeit sich zu informieren.

 

 

FI-Arbeit auf CD-ROM

 

Wer sich über die FI-Arbeit informieren will, kann dies jetzt auch via CD-ROM tun. Bundesweit erschien in diesen Tagen eine FRIEDENS-CD-ROM, auf der 400 Megabyte Texte, Graphiken und selbst Dia-Shows zu allen friedensrelevanten Themen zu finden sind. Wer daran Interesse hat, kann sich an die FI wenden. Gegen einen geringen Unkostenbeitrag ist die CD-ROM zu erwerben.

 

 

 

Doch jetzt Marion Rosue-Beckers zum

 

„Kirchenasyl“