Kleine Waffen große Wirkung 

Ausstellung in der Liebfrauenschule – in Zusammenarbeit mit der Friedensinitiative Nottuln     

 Sommer 2001   UN-Konferenz

Nottuln. Kleinwaffen passen perfekt in Kinderhände. Kleinwaffen sind billig, leicht zu transportieren und zu bedienen – kinderleicht. In der kommenden Woche ist in der Liebfrauen-Realschule im Raum 101 eine Ausstellung mit dem Thema „Kleine Waffen – große Wirkung“ zu sehen. Zusammen mit der Friedensinitiative, die die Ausstellung nach Nottuln holte, lädt die Liebfrauenschule alle Bürgerinnen und Bürger herzlich zur einer kleinen Eröffnungsveranstaltung am Montag, den 26. März um 18 Uhr ein. Den musikalischen Rahmen gestaltet der Musiklehrer Rudi Höggemeier. Schülerinnen und Schüler der Schule werden Texte zum Krieg im Kosovo lesen. Jürgen Hilgers-Silberberg von der Friedensinitiative wird in die Ausstellung einführen. Von Dienstag bis Freitag ist dann die Ausstellung während der Öffnungszeiten der Schule zu besuchen. Interessenten werden gebeten, sich im Sekretariat der Schule anzumelden (Tel. 02502/941410). Besonders eingeladen sind Schulklassen der anderen weiterführenden Schulen in Nottuln.

Auf zehn professionell gestalteten Schautafel informiert die mit Unterstützung von Misereor erarbeitete Ausstellung über die Produktion und den weltweiten Einsatz von Kleinwaffen, den „Massenvernichtungswaffen moderner Kriege“. Ursachen, Konsequenzen und Lösungsansätze der internationalen Problematik von Kleinwaffen werden aufgezeigt. Warum die Friedensinitiative Nottuln die Ausstellung nach Havixbeck holte, macht Jürgen Hilgers deutlich: „Bis zu 90 Prozent aller Kriegsopfer werden mit Kleinwaffen getötet. Dies waren allein in den letzten zehn Jahren drei Millionen Menschen. Die meisten Opfer sind Zivilisten, die Mehrheit von ihnen Frauen und Kinder.“

Kleinwaffen seien zwar nicht unbedingt die Ursachen von Krieg und Tod. „Aber“ – so Hilgers – „sie sind doch ein zentraler Bestandteil dieser Probleme, und an vielen Orten der Erde setzen sie einen Teufelskreis der Gewalt in Gang, der nur schwer zu durchbrechen ist.“

Die Folgen seien gerade für Kinder katastrophal. Und Prof. Dr. Josef Sayer, Hauptgeschäftsführer des Bischöflichen Hilfswerks Misereor fügt eine weitere Konsequenz hinzu: „250.000 Kinder werden heute als Soldaten missbraucht.“  Schon Achtjährige könnten mit einem Gewehr wie der Kalaschnikow das Töten lernen.

Die Besucher der Ausstellung können ihre Unterschrift unter eine Liste des Deutschen Komitees für UNICEF setzen und den Stopp der Produktion von Kleinwaffen fordern. Im Juni 2001 wird sich eine UN-Konferenz mit diesem Thema befassen. Die Bundesrepublik soll sich – so die Unterschriftenaktion – für ein internationales Abkommen einsetzen, um die weltweite Flut von Kleinwaffen zu begrenzen. Weitere Informationen erteilen die Liebfrauenschule und die Friedensinitiative Nottuln.