Fairgehandelte Produkte werden jetzt jeden Tag dort verkauft.

 Eine einmalige Kooperation zwischen Einzelhandel und Dritte-Welt-Gruppe

 Nottuln. Wie angekündigt bekommt der Verkauf von fairgehandelten Dritte-Welt-Produkten in Nottuln eine neue Qualität. Ab Freitag können diese Produkte täglich von montags bis samstags zu den üblichen Geschäftszeiten gekauft werden. Der Aktionskreis Joao Pessoa, in dem sich die Dritte-Welt-Gruppen in Nottuln zusammengeschlossen haben und der bisher jeden Donnerstag auf dem Wochenmarkt mit einem Verkaufsstand vertreten war, ist weiter verantwortlich für den Verkauf fairgehandelter Produkte. Möglich wurde die enorme Ausweitung der Verkaufszeiten durch eine Kooperation mit dem neuen Edeka-Markt (früher Spar-Markt) im Hanhof. Carsten Kretschmer, Inhaber dieses Supermarktes, zeigte sofort seine Bereitschaft zu einer Zusammenarbeit, als Mitglieder des Aktionskreises Joao Pessoa mit ihm die Möglichkeit erörterten, in seinem Geschäft fairgehandelte Produkte zu verkaufen. Am heute (Freitag) nachmittag soll um 15 Uhr der kleine Verkaufsstand innerhalb des Edeka-Marktes eröffnet werden. Dazu sind alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen. Nach einer kleinen Einführung in den "Fairhandel" werden die Produkte vorgestellt. Bis Geschäftsschluss kann dann jeder aus der Produktpalette ein Gläschen Wein oder Orangensaft probieren.

Kaffee, Cappuccino, Tee, Kakao, Honig, Schokolade, Zucker, Olivenöl und Kokosblock - das sind die weiteren Produkte, die zu fairen Preisen angeboten werden. Eine Fairhandelsgesellschaft kauft die Produkte direkt von Erzeugergemeinschaften in den Ländern der Dritten Welt ein. So wird direkt mit den Erzeugern dort abgerechnet, erklärt Hildegard Pröbsting vom Aktionskreis Joao Pessoa. "Die Verkaufserlöse verschwinden nicht in den Taschen multinationaler Konzerne." Und was in Nottuln als kleiner Gewinn erwirtschaftet wird, geht wieder in das Dritte-Welt-Projekt "Joao Pessoa" nach Brasilien. Begeistert sind die Mitglieder des Aktionskreises Joao Pessoa von dem Engagement des Edeka-Marktes. Für die Fair-Produkte räumte Carsten Kretschmer extra eine Gondel frei. Jeder Kunde kann die Produkte wie alle anderen Produkte des Edeka-Marktes in den Einkaufswagen legen und vorn an der Kasse bezahlen. Für die Joao-Pessoa-Produkte legte der Inhaber des Supermarktes ein Extra-Konto an. Ohne selbst einen Pfennig Gewinn einzubehalten, wird am Monatsende dann mit dem Aktionskreis Joao Pessoa abgerechnet. "Das ist schon ziemlich einmalig!", weiß der Aktionskreis dieses Engagement zu schätzen. Und die Nottulner Kundschaft - so Hildegard Pröbsting - werde das sicher genauso sehen.