Nahost-Konflikt ohne Ende ?

Antikriegsarbeit in Israel

Es werden drei Vertreter der israelischen Friedensbewegung nach Nottuln und Havixbeck kommen: Neben Keren Assaf (Biografie) die uns schon ihre Teilnahme als Referentin zugesagt hatte, kommen nun auch noch Ronit Marian Kadishay und Lotahn Raz von New Profile.

 

Textfeld: New Profile

Die Organisation, eine Gruppe feministischer Frauen und Männer, wurde vor drei Jahren gegründet. Sie wendet sich gegen die Militarisierung des Landes und das vorherrschende Feindbild. Die Organisation will eine Alternative zur bestehenden chauvinistischen, rassistischen und militarisierten Gesellschaft aufzeigen: New Profile tritt für die Durchsetzung der Menschenrechte und die Verständigung ein, ist im Bereich der Friedenserziehung aktiv und unterstützt Frauen und Männer, die den Kriegsdienst verweigern.

Allwöchentlich reisen Diplomaten, Außenminister und Regierungschefs nach Israel und Palästina und versuchen, die Regierungen beider Länder zur Wiederaufnahme des Dialoges zu bewegen.

Das 1993 unterzeichnete Abkommen von Oslo sah eine Teilautonomie für Palästina, Wahlen und einen Rückzug der israelischen Truppen vor. Es blieb zwar vieles ungeklärt, und dennoch knüpften große Teile der Bevölkerung ihre Hoffnung auf einen Friedensprozess an das Abkommen. Sie sind durch das faktische Scheitern des Vertrages zerstört worden.

Die Besetzung des Gaza-Streifens und der Westbank wird von der israelischen Regierung unter Sharon und dem Militär fortgesetzt. Die gegen die israelische Politik gerichtete zweite Intifada, Anschläge von SelbstmordattentäterInnen und bewaffneten palästinensischen Gruppen werden von der israelischen Regierung mit der Zerstörung von Häusern und der Blockade der palästinensischen Gebiete beantwortet. Auf beiden Seiten haben Hardliner das Interesse, den Konflikt weiter zu eskalieren. So sind Tote, Zerstörungen und Leid zu beklagen. Die palästinensische und die israelische Gesellschaft scheinen sich unversöhnlich gegenüberzustehen. Die Zeichen stehen auf Krieg. Und dieser Krieg strahlt weit über die Region hinaus.

Textfeld: Kriegsdienstverweigerung

In Israel besteht Wehrpflicht für Männer und Frauen. Das Recht auf Kriegsdienstverweigerung wird nur Frauen zugebilligt, die sich einer Befragung durch ein Militärkomitee unterziehen müssen. Männer werden wiederholt zu mehrwöchigen Arreststrafen verurteilt. 
Seit Beginn der zweiten Intifada gibt es eine neue Welle von Männern und Frauen, die sich dem Kriegsdienst entziehen. Reservisten aus Kampfverbänden weigern sich, in den besetzten Gebieten eingesetzt zu werden. SchülerInnen protestieren gegen die „aggressive und rassistische Politik der israelischen Regierung und seiner Armee.“ KriegsdienstverweigerInnen machen ihre Entscheidung gegen die Ableistung des drei Jahren dauernden Militärdienstes öffentlich. 
32 Verweigerer wurden seit Oktober 2000 inhaftiert. New Profile stellt fest, dass „sie ein sehr wohl wahrgenommener Beweis für unsere PartnerInnen in der palästinensischen Gesellschaft sind, dass es in Israel Menschen gibt, mit denen sie kooperieren können.“
Über diese Eskalationspolitik herrscht in Israel keineswegs Ein­verständnis. Unter dem gemeinsamen Slogan „Die Besetzung tötet uns alle!“ hatten israelische Friedensgruppen zuletzt im Frühjahr 2002 Demonstrationen durchgeführt. Mit zahlreichen Aktionen machen sie ihre Opposition deutlich. Reservisten widersetzen sich zunehmend dem Einsatz in den besetzten Gebieten. Es gibt eine kleine Bewegung von KriegsdienstverweigerInnen. Zahlreiche Initiativen führen Versöhnungsarbeit durch, unterstützen palästinensische Familien, deren Häuser zerstört wurden, machen Aktionen gegen die Blockaden des israelischen Militärs.

Wir wollen diese Stimmen aus Israel zu Gehör bringen. Wir wollen einen anderen Blick auf die Verhältnisse und andere Ansätze zur Lösung des Konflikts ermöglichen.

Auf einer Veranstaltungsreihe werden VertreterInnen der Organisation New Profile ausführlich berichten über:

·       Ursachen und Hintergründe des israelisch-palästinensischen Konfliktes;

·       Kriegsdienstverweigerung und ihre politische Bedeutung;

·       Aktivitäten der israelischen Friedensbewegung;

·       Initiativen für die israelisch-palästinensische Verständigung.

Unterstützen Sie die Antikriegsgruppen in Israel

 

·       Protestieren Sie gegen die Inhaftierung von Kriegsdienstverweigerern bei Ministerpräsident Sharon, Adresse.

·       Schreiben Sie Kriegsdienstverweigerern, um Sie in ihrer Entscheidung zu unterstützen (aktuelle Informationen sind über die Homepage www.newprofile.org erhältlich).

·       Spenden Sie auf das von Connection e.V. eingerichtete Sonderkonto 70 85 704 bei Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 20 500. Spenden sind steuerlich absetzbar.