FI Nottuln wirbt für Kinderprojekt in Bagdad: 

 

Eine Malschule für kriegstraumatisierte Kinder

23.4.2003

 

Nottuln/Warendorf. Schon auf dem Osterfriedensgang hat die Friedensinitiative Nottuln (FI) für das Projekt „Malschule Bagdad für kriegstraumatisierte Kinder“ geworben. Auch in den kommenden Wochen wird die FI Bürgerinnen und Bürger bitten, dieses Vorhaben der Warendorfer Aktion „Kleiner Prinz“ zu unterstützen. Schon vor dem Angriff auf den Irak wurde die Arbeit dieses Vereins auch aus Nottuln finanziell mitgetragen. Nun soll in der zerbombten irakischen Hauptstadt eine Malschule für Kinder eingerichtet werden. Den Hintergrund beschreibt der Warendorfer Arzt Dr.Klaus Schäffer, Vorsitzender der Aktion „Kleiner Prinz“, so:   

„Nach statistischen Erhebungen leidet schon jetzt jedes zehnte Kind im Irak unter

den seelisch-traumatischen Auswirkungen des Krieges und der sozialen Notlage. Das Fachwort dazu heißt PTSD (Post Traumatic Stress Disorder). Unsere Erfahrungen aus den vergangenen zehn Jahren haben gezeigt, dass Kinder in Kriegs- und Krisengebieten nur nach langen, therapeutischen Verfahren in die Befähigung versetzt werden, über ihre Schreckenserlebnisse

und erlittenen, seelischen Verletzungen zu sprechen.“ Leider fehlten in Krisensituationen wie im Irak ausreichend qualifizierte Psychotherapeuten, um den betroffenen Kindern eine fachlich adäquate, seelische Hilfestellung zu geben. Dr. Schäffer: „Kinder besitzen aber die Fähigkeit, in Zeichnungen und gemalten Bildern ihre Seelennöte aus den Tiefen ihres Inneren hervorzuholen und dem Papier anzuvertrauen. Damit werden die Seelennöte und Ängste zwar nicht bewältigt

und überwunden, jedoch wird das `Seelenmonster´ dadurch konkreter und gewinnt fassbare Gestalt.“  Was zuvor im Verborgenen bedrohte, würde dann unter Zuhilfenahme von Papier, Zeichenstiften und Farben ein Weg gebahnt aus der Tiefe der Seele an die Oberfläche. Was vorher nicht ausgesprochen werden könnte, erhielte nun Ausdruck und Sprache. Damit könnte diesen Kindern eine, wenn auch kleine, Hilfestellung gegeben, sich von diesem

„Seelenmonster“ zu befreien. Auch könnten in den Bildern hilfreiche, als positiv erlebte Lebenssituationen, wie auch ureigene Lebenswünsche, ihren Ausdruck finden. Die Friedensinitiative ist von dieser Arbeit überzeugt. Gabriele Mense-Viehoff: „Wie im Tschetschenienkrieg sind es auch im Irak wieder die Kinder, die besonders unter Krieg leiden.

Eine Malschule ist  ein kleines, aber hilfreiches Projekt. Dies zu unterstützen lohnt sich.“ Wer das tun möchte, kann eine Geldspende überweisen: Aktion Kleiner Prinz, Spendenkonto 620 620 62,  Sparkasse Münsterland Ost, BLZ 400 501 50. www.aktion-kleiner-prinz.de

 

Mit freundlichem Gruß Robert Hülsbusch