14.3. 2005

 

Besuch von Trude Levi in Nottuln

 

Nicht zum ersten Mal besucht die KZ-Überlebende Trude Levi aus London auf Einladung der Evangelischen Kirchengemeinde die Baumbergegemeinde Nottuln. 60 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, 60 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wird sie nicht müde, ihre ganz eigene Geschichte zu erzählen; ihre Lebensgeschichte, die zugleich die Geschichte unzähliger Menschen ist, die in der Zeit des Naziterrors ihre Freiheit, ihre Menschenwürde, ja, ihr Recht auf eine glückliche Zukunft verloren, in den Lagern ermordet wurden. Der sogenannte „Rassenwahn“, der für Dr. Levi in unterschiedlicher Weise Gestalt gewann, nahm so vielen das Leben – oder das ihrer Angehörigen und Freunde. Als Jüdin mußte sie erleben, was „Antisemi-tismus“ bedeutet. Bis heute hin ist sie allergisch, wenn ihr das Wort „Anti“ in Bezug auf den Umgang mit anderen begegnet. „Anti,“, sagt sie, „nämlich gegen Kinder, Jugendliche und Erwachsene sein, dürfen wir niemals. `Anti´ darf sich immer nur auf das Verhalten beziehen, das uns nicht gefällt, das wir – ob zu Recht oder Unrecht – kritisieren, in Frage stellen oder auch dagegen sind.“

Unter dem Titel „Eine Katze namens Adolf“ hat sie ihre Erinnerungen als Buch veröffentlicht. Im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung wird sie am Montag, dem 14. März, um 20 Uhr im Johanneshaus dazu sprechen und zum Gespräch darüber einladen. Der Abend findet in gemeinsamer Verantwortung der Evangelischen Friedens-Kirchengemeinde mit der Nottulner Friedensinitiative statt.

An den darauf folgenden Tagen wird sie in allen weiterführenden Nottulner Schulen und in der Gesamtschule Havixbeck zu Gast sein, um möglichst vielen Jugendlichen als Zeitzeugin zur Verfügung zu stehen. An dieser Stelle sei besonders den beiden Nottulner Banken gedankt, der Sparkasse und der Volksbank, die durch finanzielle Mithilfen diesen Besuch und damit die Zeitzeugenbegegnung möglich machen.