Hiroshima 2004

 

Appell an die Bürgermeister-Kandidaten:                             Antwort der Kandidaten

 

Engagieren Sie sich als Bürgermeister für die Abschaffung aller Atomwaffen

Nottuln ist Mitglied im internationalen Bündnis der „Bürgermeister für Frieden“

 

 

Nottuln. Anlässlich des Jahrestages des Abwurfs einer Atombombe auf Hiroshima fordert die Friedensinitiative Nottuln (FI) die Nottulner Kandidaten für das Bürgermeisteramt auf,  schon jetzt im Wahlkampf deutlich zu machen, dass und wie sie als politische Spitze in Nottuln im Sinne des Solidarität mit Hiroshima und Nagasaki aktiv werden. Gerne würde es die FI sehen, wenn Nottulns erster Bürger mal an einem nationalen oder internationalen Treffen der Bürgermeister für den Frieden teilnehmen und die Baumberge-Gemeinde dort vertreten würde. 

Seit 1995 ist die Gemeinde Nottuln Mitglied im Solidaritätsbündnis der Städte mit Hiroshima und Nagasaki mit dem Ziel der Abschaffung aller Atomwaffen. (http://www.fi-nottuln.de)

Seit dem hat es in Nottuln viele Aktionen zu Hiroshima gegeben. Unter anderem werden in jedem Jahr am 6.August die Flaggen auf Halbmast gesetzt. Auch Besuch aus Hiroshima hat Bürgermeister Heinz Fliß bereits in Nottuln empfangen. Mit der Mitgliedschaft in dem internationalen Solidaritätsbündnis ist Nottuln gleichzeitig in der internationalen Initiative „Majors for Peace“ (http://www.pcf.city.hiroshima.jp/mayors/english/index.htm). Die Organisation wird sich – so Robert Hülsbusch von der Friedensinitiative Nottuln - zusammen mit  vielen Bürgermeistern, Nichtregierungsorganisationen und Bürgern im nächsten Jahr in die festgefahrenen Abrüstungsverhandlungen bei den Vereinten Nationen einmischen. Die Forderungen: Die verbindliche Vereinbarung eines Zeitplans für die Abschaffung aller Atomwaffen bei der Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrages im Mai 2005, der Abschluss einer Atomwaffenkonvention auf der Konferenz 2010 (ähnlich der Chemiewaffenkonvention) und eine atomwaffenfreie Welt bis 2020. (http://www.atomwaffenfrei.de.)

Im Falle eines Atomangriffs oder eines terroristischen Anschlags mit Atombomben seien die kommunalen Katastrophenschutzpläne - wenn diese überhaupt existierten -  nutzlos, begründet die FI ihre Initiative. Hülsbusch: „Einzig ein vollständiges und überprüfbares Verbot von Atomwaffen kann die Bürger und Bürgerinnen vor diesen nuklearen Gefahren schützen und die Weiterverbreitung von atomaren Materialien verhindern.“ Aber die Atomwaffen besitzenden Länder weigerten sich gegen die Einhaltung ihrer Verpflichtung aus dem Atomwaffensperrvertrag von 1979, Verhandlungen mit dem Ziel einer allgemeinen und vollständigen atomaren Abrüstung unter strenger Kontrolle einzuleiten.

 

Weltweit gibt es noch 30.000 Atomwaffen, informiert die Friedensinitiative weiter. Knapp 7000 würden in ständiger Einsatzbereitschaft gehalten. Die Atommächte entwickelten gar neue Atomwaffen und planten, sie auch gegen Nicht-Atomwaffenstaaten einzusetzen. Hülsbusch: „Auch Deutschland ist an Atomwaffen beteiligt: In Deutschland lagern noch circa 65 US-Atombomben. Im Ernstfall kann die deutsche Luftwaffe diese Bomben unter amerikanischem Befehl einsetzen (nukleare Teilhabe).“ Im Luftwaffenstandort Büchel würden deutsche Soldaten für diesen Einsatz ausgebildet.

 

„Wer sich für die Sicherheit und das Wohlergehen der Nottulner Bürger engagieren will, der muss sich auch für die Abschaffung aller Atomwaffen einsetzen,“ schreibt die Friedensinitiative an die drei Nottulner Bürgermeister-Kandidaten

 

Mit freundlichem Gruß

Robert Hülsbusch

 


August 2004:  Nottulner Kandidaten wollen „Bürgermeister für den Frieden“ sein

 

Nottuln. Die Bürgermeisterkandidaten Harald Küper (CDU) und Peter Schneider (SPD, UBG, Bündnis 90/Die Grünen) wollen sich für den Fall ihrer Wahl in der internationalen Initiative „Bürgermeister für den Frieden“ (Major for Peace) engagieren. Dies schrieben beide an die Friedensinitiative Nottuln, die zum Hiroshima-Tag die Kandidaten in Nottuln aufforderte, schon vor der Kommunalwahl am 26. September zu ihrem Engagement für Frieden Stellung zu nehmen – wir berichteten. Die Initiative „Bürgermeister für den Frieden“ ist eine Aktion des Solidaritätsbündnisses der Städte mit Hiroshima und Nagasaki. Deren Ziel ist die Abschaffung aller Atomwaffen. Seit 1989 ist Nottuln Mitglied in diesem Hiroshima-Bündnis. Die Organisation wird sich – so Robert Hülsbusch von der Friedensinitiative Nottuln - zusammen mit  vielen Bürgermeistern, Nichtregierungsorganisationen und Bürgern im nächsten Jahr bei der Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrages im Mai  zu Wort melden und ihrer Forderung nach einer atomwaffenfreien Welt Nachdruck verleihen.

Mit Blick auf die atomaren Aufrüstungsbestrebungen von Nordkorea hält Harald Küper es für sehr wichtig, das Ziel einer atomwaffenfreien Welt konsequent weiter zu verfolgen. Küper in seinem Schreiben an die FI: „Aus diesem Grund stehe ich persönlich auch zu der Mitgliedschaft der Gemeinde Nottuln im Solidaritätsbündnis mit Hiroshima und Nagasaki. Nur wenn wir die Vergangenheit lebendig halten, wird es uns gelingen, den Wahnsinn, der mit einem Nukleareinsatz verbunden ist, deutlich zu machen.“ Den Forderungen nach einem verbindlichen Zeitplan für die Abschaffung aller Atomwaffen bei der Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrages im Mai 2005 und den Abschluss einer Atomwaffenkonvention könne er sich als Kommunalpolitiker und Familienvater voll anschließen. Die Teilnahme des Nottulner Bürgermeisters an nationalen oder internationalen Treffen der Bürgermeister für den Frieden wäre ein kleiner – aber wichtiger – Schritt.

„Mit Gewalt wird stets nur neue Gewalt geboren. Gewalt ist als Mittel zum Erreichen von Frieden, Demokratie, Toleranz, Verständnis ungeeignet.“, schreibt Peter Schneider in seiner Antwort an die Friedensinitiative Nottuln. Auch wenn ein Bürgermeister einer Gemeinde offen sein müsse für gegensätzliche Meinungen, könne er Partei ergreifen für die Ächtung von Gewalt. Schneider: „Eine internationale Initiative Bürgermeister für den Frieden begrüße ich wegen ihrer Zeichenhaftigkeit sehr. Gern würde ich mich ohne Einschränkung in einer derartigen Initiative engagieren.“ Sein Ziel sei es, den Namen dieser Initiative zu einem Leitbild der persönlichen Amtsführung werden zu lassen. Inhaltlich schlägt Peter Schneider unter anderem dazu die Erweiterung des kommunalen Bildungsprogramms um eine Friedenswerkstatt, Gewaltprävention an Schulen, Schutz von Frauen vor Gewalt, Schutz von ausländischen Mitbürgern vor.

Auch FDP-Kandidat will „Bürgermeister für den Frieden“ sein

 

Nottuln. Auch der Bürgermeisterkandidat der FDP, Helmut Walter, will sich für den Fall seiner Wahl in der internationalen Initiative „Bürgermeister für den Frieden“ (Major for Peace) engagieren. Dies schrieb er nun der Friedensinitiative Nottuln (FI), die zum Hiroshima-Tag die Kandidaten in Nottuln aufforderte, schon vor der Kommunalwahl am 26. September zu ihrem Engagement für Frieden Stellung zu nehmen – wir berichteten. Die Initiative „Bürgermeister für den Frieden“ ist eine Aktion des Solidaritätsbündnisses der Städte mit Hiroshima und Nagasaki. Deren Ziel ist die Abschaffung aller Atomwaffen. Seit 1989 ist Nottuln Mitglied in diesem Hiroshima-Bündnis.

„Solange Staaten der Gegenwart nicht erkennen, dass wir nur diese eine Welt haben und es unser aller Aufgabe ist, diese für unsere Nachwelt zu erhalten, müssen wir die Erinnerung an Hiroshima aufrecht erhalten.“ begründete Helmut Walter seine Haltung.

Für ihn sei die Initiative "Bürgermeister für den Frieden"  ein begrüßenswertes und notwendiges Forum, auch auf der kommunalen Ebene der Politik aktive Friedenspolitik mit gestalten zu können. Die Bedeutung der Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrages im Mai 2005 auf diesem Wege in die Öffentlichkeit zu tragen und deutlich zu machen, wie wichtig der Abschluss einer Atomwaffenkonvention ist, betrachte er persönlich wie auch in der Eigenschaft als Bürgermeister der Gemeinde Nottuln als ständige Aufgabe.  Walter: „Die Teilnahme an nationalen oder internationalen Treffen der Bürgermeister für den Frieden sehe ich in diesem Zusammenhang nicht nur als repräsentative Aufgabe für die Bürger Nottulns, sondern auch als Ausdruck persönlicher Meinungsäußerung an. Ebenso werde ich als Bürgermeister der Gemeinde Nottuln die weitere Thematisierung dieser Probleme an Schulen wie auch im öffentlichen Leben in unserer Gemeinde  fördern und eine ständige Sensibilisierung wach halten.“

www.fi-nottuln.de