"Fünf für Frieden!" Mit diesem Motto startet am kommenden
Donnerstag die Friedensinitiative Nottuln auf dem Wochenmarkt eine Aktion
und greift damit eine inzwischen internationale Kampagne auf, die für
weitere Abrüstung wirbt. Im Mittelpunkt dieser Kamgapne steht ein
Appell, für den international Unterschriften gesammelt werden und
im dem die Regierungen und Parlamente der Länder aufgefordert werden:
"Verringern Sie die Ausgaben für Verteidigung und Rüstung jährlich
um mindestens 5 % und lenken Sie die freiwerdenen Gelder in einen zivilen
Konversionsetat. Mit der jährlichen Friedensdividende sollen die sozialen
und wirtschaftlichen Folgen der Abrüstung aufgefangen und zivile Arbeitsplätze
geschaffen werden. Es sollen Zivile Friedensdienste aufgebaut und die Entwicklungshilfe
gesteigert werden." In der Bundesrepublik würde sich der Rüstungetat
bei Umsetzung dieses Appells im ersten Jahr bereits um 2,5 Milliarden DM
reduzieren. Im zweiten Jahr würden dann weitere 2,3 Milliarden DM
friedenspolitisch relevanten Zwecken zur Verfügung stehen. Bereits
im fünften Jahr bringe die Bundesrepublik eine Friedensdividende von
10 Milliarden DM auf. Konkret könnten diese Mittel - so die Friedensinitiative
- für folgende Zukunftsaufgaben eingesetzt werden: für die Umschulung
von Soldaten und Beschäftigten der Rüstungsindustrie, für
die zivile Umgestaltung bisher militärisch genutzter Liegenschaften,
für die Umstellen der Rüstungsindustrie auf eine zivile Fertigung
und für Friedensforschung, zivile Konfliktlösung, nationale und
internationale Friedensdienste im Dienste der UNO oder der OSZE.
In der Bundesrepublik werden die Unterschriftenlisten dem Präsidenten
des Deutschen Bundestages übergeben. Die Friedensbewegung will mit
dieser Aktion neue Impulse zur weiteren Abrüstung setzen. Die Notwendigkeit
macht die Friedensinitiative Nottuln noch einmal deutlich: "Die Regierungen
der Welt geben täglich 5.000 Millionen Mark für Militär
und Rüstung aus. Zugleich sterben jeden Tag über 40.000 Menschen
an den Folgen von Kriegen, Hunger und globaler Ungleichverteilung." Jetzt
- nach dem Ende des Kalten Krieges - bestehe die historische Chance, weltweit
dauerhaft und unumkehrbar einen Abrüstungsprozeß einzuleiten.
Dieser sei natürlich international abzugleichen. Am Ende eines komplexen
Informations-, Diskussions- und Kooperationsprozesses könnte dann
ein multilateraler "FÜNF-Vertrag" beschlossen werden.
Die Friedensinitiatiative Nottuln wird über das ganze Jahr Unterschriften
für diese Kampagne sammeln. Der Auftakt wird am Donnerstag auf dem
Markt sein, wo ab 15.30 Uhr ein Stand aufgebaut ist. Darüber hinaus
wird die FI die Nottulner Parteien, die Kirchen und die Verbände mit
der Bitte anschreiben, ebenfalls für "Fünf für Frieden"
zu werben.