"Fünf für Frieden"      
Unterrichtsmaterialien entwickelte Heinz Böer und veröffentlichte diese auch in der Zeitschrift nds und auf der WEBSeite der MUED.

"Fünf für Frieden!" Mit diesem Motto startet am kommenden Donnerstag die Friedensinitiative Nottuln auf dem Wochenmarkt eine Aktion und greift damit eine inzwischen internationale Kampagne auf, die für weitere Abrüstung wirbt. Im Mittelpunkt dieser Kamgapne steht ein Appell, für den international Unterschriften gesammelt werden und im dem die Regierungen und Parlamente der Länder aufgefordert werden: "Verringern Sie die Ausgaben für Verteidigung und Rüstung jährlich um mindestens 5 % und lenken Sie die freiwerdenen Gelder in einen zivilen Konversionsetat. Mit der jährlichen Friedensdividende sollen die sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Abrüstung aufgefangen und zivile Arbeitsplätze geschaffen werden. Es sollen Zivile Friedensdienste aufgebaut und die Entwicklungshilfe gesteigert werden." In der Bundesrepublik würde sich der Rüstungetat bei Umsetzung dieses Appells im ersten Jahr bereits um 2,5 Milliarden DM reduzieren. Im zweiten Jahr würden dann weitere 2,3 Milliarden DM friedenspolitisch relevanten Zwecken zur Verfügung stehen. Bereits im fünften Jahr bringe die Bundesrepublik eine Friedensdividende von 10 Milliarden DM auf. Konkret könnten diese Mittel - so die Friedensinitiative - für folgende Zukunftsaufgaben eingesetzt werden: für die Umschulung von Soldaten und Beschäftigten der Rüstungsindustrie, für die zivile Umgestaltung bisher militärisch genutzter Liegenschaften, für die Umstellen der Rüstungsindustrie auf eine zivile Fertigung und für Friedensforschung, zivile Konfliktlösung, nationale und internationale Friedensdienste im Dienste der UNO oder der OSZE.
In der Bundesrepublik werden die Unterschriftenlisten dem Präsidenten des Deutschen Bundestages übergeben. Die Friedensbewegung will mit dieser Aktion neue Impulse zur weiteren Abrüstung setzen. Die Notwendigkeit macht die Friedensinitiative Nottuln noch einmal deutlich: "Die Regierungen der Welt geben täglich 5.000 Millionen Mark für Militär und Rüstung aus. Zugleich sterben jeden Tag über 40.000 Menschen an den Folgen von Kriegen, Hunger und globaler Ungleichverteilung." Jetzt - nach dem Ende des Kalten Krieges - bestehe die historische Chance, weltweit dauerhaft und unumkehrbar einen Abrüstungsprozeß einzuleiten. Dieser sei natürlich international abzugleichen. Am Ende eines komplexen Informations-, Diskussions- und Kooperationsprozesses könnte dann ein multilateraler "FÜNF-Vertrag" beschlossen werden.
Die Friedensinitiatiative Nottuln wird über das ganze Jahr Unterschriften für diese Kampagne sammeln. Der Auftakt wird am Donnerstag auf dem Markt sein, wo ab 15.30 Uhr ein Stand aufgebaut ist. Darüber hinaus wird die FI die Nottulner Parteien, die Kirchen und die Verbände mit der Bitte anschreiben, ebenfalls für "Fünf für Frieden" zu werben.