Kein Friedensfest 2003

 

Nottuln. Zwanzig Jahre gehörte das Friedensfest zur festen Einrichtung in Nottuln und erlebte dabei auch über die Baumberge-Gemeinde hinaus zunehmend eine große Resonanz. Im 22. Jahr sagt nun die Friedensinitiative Nottuln (FI) erstmals das Friedensfest ab. Dies entschieden die Mitglieder der FI auf ihrer letzten Sitzung. „In den letzten Wochen und Monaten haben wir viel Zeit und Kraft investiert, um gegen den Irakkrieg zu protestieren,“ führt Norbert Wienke, der in all den Jahren das Friedensfest koordinierte, einen Grund für diesen Schritt an. Seit Mitte letzten Jahres hatte sich die FI darauf einstellt, dass die amerikanische Regierung diesen Krieg zu führen entschieden hatte. „Jetzt“ – so Wienke – „werden wir uns wieder auf unsere Zukunftsprojekte konzentrieren.“ Die Friedensinitiative arbeite mit einem erweiterten und integrativen friedenspolitischen Ansatz. Frieden werde möglich, wenn alle Menschen eine Entwicklungs- und Zukunftschance haben – in Bezug auf Menschenrechte und in Bezug auf die Realisierung grundsätzlicher menschlicher Bedürfnisse nach Nahrung, Energie, Bildung und Demokratie. Hier exemplarisch Wege aufzuzeigen, das verstehe die Friedensinitiative Nottuln als ihre Aufgabe. Daran wolle man in den nächsten Monaten wieder verstärkt arbeiten. Die Organisation einer Großveranstaltung wie das Friedensfest binde zu viel Kraft. „Hinzu kommt noch“ - blickt Wienke zurück -, „dass in den vergangenen Jahren die Zahl der Feste und Veranstaltungen in Nottuln wie in der ganzen Umgebung nahezu explodiert ist. Jeden Samstag eine Großveranstaltung, jeden Sonntag ein Fest.“ Als die Friedensinitiative Nottuln mit dem Friedensfest vor 20 Jahren begonnen hätte, habe es nur noch als weitere Veranstaltung die Schützenfeste gegeben. Die Gefahr bestehe, meinen die Friedensinitiativ-Mitglieder, dass durch diese Vielzahl von Festen ein Sättigungseffekt einsetzt, der allen Veranstaltungen nicht gut tut. Norbert Wienke zum Schluss: „Im nächsten Jahr werden wir neu über die Friedensfestfrage entscheiden. Möglich ist es auch, das Friedensfest nur jedes zweite Jahr zu organisieren.“

 

Mit freundlichem Gruß

Robert Hülsbusch