Friedensfest-Nachlese 2002 

Umfrage-Ergebnisse vom Friedensfest

Nottuln. Durch das 21. Nottulner Friedensfest sind die Attac-Bewegung und deren Ziele in Nottuln bekannt und  diskutiert worden. Da ist sich Heinz Böer von der Friedensinitiative Nottuln (FI) sicher. In einer Umfrage-Aktion während des Friedensfestes, das am 30. Juni 2002 auf dem Kastanienplatz stattfand (wir berichteten), wäre dies deutlich geworden. „Dreiviertel der Besucher des Friedensfestes wussten genau, dass hinter der Abkürzung Attac eine neue Bewegung der Globalisierungskritiker steht.“ fasste Böer die Umfrageergebnisse zusammen. Ebenfalls etwa dreiviertel der Befragten hätte sich gegen eine Privatisierung von öffentlichen Aufgaben wie Busverkehr, Gesundheitswesen und Wasserversorgung ausgesprochen, so Böer. Dahinter stecke die Befürchtung, dass dann der Profit im Vordergrund rücke und weniger die Versorgungssicherheit aller Menschen. Auch die Einführung einer Tobinsteuer auf internationale Geldströme – der Name Attac kommt von dieser Forderung her - befürworteten eine Mehrheit der Befragten. Gleichwohl habe sich gezeigt, bilanziert Heinz Böer die Umfrage auf dem Friedensfest, dass in diesen Bereichen noch großer Diskussionsbedarf bestehe. Hier sei auch die neue Gruppe Attac-COE gefordert, die auf dem Friedensfest sich zum ersten Mal öffentlich präsentierte. Eine insgesamt positive Bilanz des Friedensfestes konnte die FI auch in diesem Jahr ziehen. Nach dem WM-Finale hätten wieder Hunderte Bürgerinnen und Bürger sich am Friedensfest beteiligt. Den ganzen Nachmittag über herrschte  eine lockere Festatmosphäre auf dem Kastanienplatz. Fotos vom 21. Nottulner Friedensfest – aufgenommen von Carl Viehoff – können jetzt im Internet besichtigt werden: www.fi-nottuln.de. Bedanken möchte sich die FI auf diesem Weg bei allen, die tatkräftig das Friedensfest unterstützten. In den vergangenen Jahren hätten weit über hundert Nottulner Bürgerinnen und Bürger an der aktiven Gestaltung mitgewirkt, stellte Norbert Wienke (FI) nach einem Blick in seinen Organisationsaktenordner fest. Viele Nottulner hätten beim Friedensfest auch die Chance genutzt, sich in die E-Mail-Rundbriefliste einzutragen. Über 160 Empfänger regelmäßiger E-Mail-Nachrichten über Veranstaltungen und Aktivitäten verzeichnet die FI nun schon. Weitere Interessenten können sich kurz anmelden: finottuln@t-online.de

 

Heinz Böer

Die Fragen in den 3 Fragerunden um 15.30 Uhr, 16.30 Uhr, 17.30 Uhr lauteten:

 

1) attac steht für

a)      Anti-Terror-Attacke

b)      Allgemeiner Tiger-Tango americanischer Tänzer

c)      Globalisierungs-Kritiker

d)      eine neue Terroristen-Organisation

 

2) Öffentliche Aufgaben wie Busverkehr, Gesundheitswesen und Wasserversorgung

sollen mehr und mehr privatisiert werden.

a)      Ich bin dafür, weil sie dann effektiv, pünktlich und kundenfreundlich organisiert werden.

b)      Ich bin dagegen, weil dann der Profit im Vordergrund steht und die Versorgungssicherheit für alle (und nicht nur für die Zahlungskräftigen) gefährdet ist.

 

3) Die sogenannte Tobin-Steuer soll erhoben werden auf internationale Geldströme.

a)      Ich bin dafür, um diesen riesigen Geldfluss zu begrenzen und dadurch die Finanzmärkte zu beruhigen.

b)      Ich bin dagegen: Nicht noch eine Steuer!

c)      Ich bin dafür, wenn dadurch die UNO unabhängig finanziert wird.

d)      Ich bin dagegen, weil staatliche Eingriffe wirtschaftliche Entwicklungen nur verzerren und sie in falsche Richtungen lenken.

 

Ergebnisse:

1a) 20%, b) 4%, c) 76%, d) –

Immerhin meinte irrtümlich rund ein Fünftel, dass es bei attac um Terror geht.

 

2a) 26%, b) 74%

Die Stimmen lagen bei etwa ¼ zu ¾.

Aber sehr viele haben nicht abgestimmt, weil sie unentschieden waren. Die beiden Statements zeigen markante Positionen der aktuellen Diskussion. Gerne hätte man ja beides! So sind wohl die Unentschiedenen zu verstehen.

 

3a) 29%, b) 26%, c) 30%, d) 15%

Die Positionen a bis c wurden – bei erlaubter zweifacher Ankreuzung – fast gleich häufig gewählt. Die Doppelkombination a/c war unter den Mehrfachwahlen am häufigsten.

Zur Information: Die Steuer auf  internationale Geld-Transfers wurde erstmals vorgeschlagen von Herrn Tobin, daher der Name.