Ein Fahnenmeer mit Friedensfest-Transparenten

In ein Fahnenmeer wird sich am Sonntag, den 26. August der Kastanienplatz in Nottuln verwandeln. Wenn um 11 Uhr Ulla Hülsbusch von der Friedensinitiative Nottuln das 20. Friedensfest eröffnet, werden noch einmal alle Transparente der vergangenen Friedensfeste im Wind wehen und die Friedensfest-Themen der letzten Jahre in Erinnerung rufen. Deutlich werden wird, verspricht Moderatorin Hülsbusch, dass von vielen Friedensfesten Impulse für Veränderungen in Nottuln ausgingen. So forderte ein Transparent mit einer großen Weltkugel 1992 „Eine Welt für alle“. Wenig später wurde die Dritte-Welt-Arbeit in Nottuln durch den Zusammenschluss der Dritte-Welt-Gruppe zum Aktionskreis Joao Pessoa intensiviert. 1993 lud das Friedensfest besonders alle ausländischen Bürger aus Nottuln ein: „Nottuln – offen auch für Fremde“ hieß das Motto. Auf diesem Friedensfest entstand die Idee für einen Runden Tisch gegen Gewalt, den der damalige Bürgermeister Bernd Mensing kurze Zeit später einberief und der noch heute wichtige Arbeit leistet. 1996 forderte das Friedensfest „Energiewende – jetzt!“ Dies war der Startschuss zu zwei erfolgreichen Initiativen: Nottulner Bürger produzieren seitdem Solarstrom. Viele weitere kaufen seitdem nur regenerativ erzeugten Strom beim Anbieter „Naturstrom“ ein. (Im letzten Jahr lautete das Motto „Zivil ins neue Jahrhundert“. Das Friedensfest wurde der Auftakt einer Regionalgruppe, die konkrete Projekte eines Zivilen Friedensdienstes unterstützt.) Am übernächsten Sonntag werden all diese Ideen und Projekte noch einmal lebendig. Allerdings soll der Rückblick – so Ulla Hülsbusch – nur der Einstieg in eine zukunftsorientierte Diskussion sein. Auch vom diesjährigen Friedensfest sollen konkrete Ideen für ein „Leben mit Zukunft“ – so das diesjährige Motto – ausgehen. Dazu hat die Friedensinitiative interessante Gesprächspartner eingeladen, die auf der Bühne in kleinen Sequenzen interviewt werden. Die Dülmener Bürgermeisterin a.D. Dorothea Hainke wird aus den Anfängen der Ostermärsche im Kreis Coesfeld berichten, aber auch die Chancen der Konversion von Militärstandorten deutlich machen. Edgar Böes-Wenner, Vorsitzender des Netzwerkes Süd-Nord-Ost-West (SNOW), wird konkrete Energieprojekte vorstellen. Dr. Peter Merten, Entwicklungsarbeiter, und Erich Rump, Aktionskreis Joao Pessoa, werden über die Zukunft der Entwicklungsarbeit diskutieren. Über Ideen zum Nottulner Projekt Lokale Agenda wird Ulla Hülsbusch mit Bürgermeister Heinz Fliß sowie mit der Agenda-Beauftragten Doris Block reden. Dieses Thema werden auch die Nottulner Parteien an ihren Ständen auf dem Friedensfest aufgreifen. Sie stellen ihre Ideen zum Agenda-Prozess dar. Konzipiert ist auch das Jubliläums-Friedensfest als großes Volkfest mit kulturellen Highlights für jung und alt, mit kulinarischen Angeboten aus verschiedenen Kulturkreisen, mit Kinderfest und Open-Air-Konzert als Abschluss. Gegen 18 Uhr wird die erfolgreiche Band „Hooting the Blues“ die Bühne betreten und seit langer Zeit mal wieder in Nottuln ein Gastspiel geben. 

 Foto:  Ulla Hülsbusch – hier mit dem Plakat zum diesjährigen Friedensfest – wird die Veranstaltung eröffnen.