FI beim Fachgespräch über das Bischofswort „Gerechter Friede“ in Berlin

Berlin/Nottuln. „Christliche Friedensethik ist vom Grundsatz her gewaltächtend. Dies ist die Kernaussage der deutschen Bischöfe.“ Mit diesen Worten begrüßte Weihbischof Prof. Dr. Reinhard Marx die vierzig Teilnehmer eines Fachgespräches zu dem Bischofwort „Gerechter Friede“, erschienen bereits am 27. September 2000. Marx ist der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax, einer  Fachorganisation der katholischen Kirche für Fragen der Friedens-, Entwicklungs- und Menschenrechtspolitik. Eingeladen zu dem Fachgespräch von Justia et Pax waren Persönlichkeiten aus der Politik, Administration und Wissenschaft, so zum Beispiel der Bundestagsabgeordnete Heiner Geisler und der Staatssekretär aus dem Auswärtigen Amt, Ludger Vollmer.. Robert Hülsbusch von der Friedensinitiative Nottuln hatte die Möglichkeit über den Abgeordneten Winni Nachtwei an diesem Gespräch teilzunehmen und zeigte sich sehr beeindruckt: „Dieses Wort der Bischöfe verdient mehr Aufmerksamkeit. Es stellt für die gegenwärtige Friedens-, Sicherheits- und Außenpolitik der Bundesregierung eine echte Herausforderung dar.“  Ein Stück könne sich die Friedensinitiative Nottuln durch die Schrift der Bischöfe bestätigt und ermutigt sehen. Grundlage des Friedens sei die Gerechtigkeit, führte Weihbischof Marx in das Bischofswort ein. Dies sei eine klare Botschaft an die Entwicklungspolitik der Bundesrepublik. Marx: „Kriege entstehen nicht zwischen den reichen und armen Nationen, sondern unter den armen, weil sie arm sind.“ Damit formulierte der Bischof einen Zusammenhang, der seit langem Grundlage der Arbeit der FI Nottuln sei, so Robert Hülsbusch. Auch auf die aktuelle Lage im Kosovo und in Mazedonien ging der Bischof ein, indem er aus dem Bischofswort zitierte: „Es gibt keinen gerechten Krieg!“ Der gerechte Friede sei das Gegenmodell. Absolute Priorität hätten die Eindämmung und Vermeidung von Gewalt. Nur als ultima ratio sei Gewaltanwendung denkbar und das auch nur unter bestimmten Voraussetzungen. So müsse ein Mandat der UNO vorliegen, die Verhältnismäßigkeit der Mittel gewahrt sein und der Einsatz frei von nationalen Interessen sein. „Mit diesem Bischofswort werden auf neue Probleme neue Antworten gegeben, auch neue Horizonte eröffnet,“ ist sich Robert Hülsbusch sicher und hofft, dass das Bischofswort nicht als gut befunden ad acta gelegt wird. Einige wenige Exemplare des Bischofswortes konnte der Nottulner mitnehmen. Die Friedensinitiative stellt diese gerne Interessenten zur Verfügung (Tel. 02502/9754).

 

Mit freundlichem Gruß

Robert Hülsbusch