Zwei-Minuten-Statement
Veronika Hüning, Pac Christi
Ein Aufruf zum Wahlboykott ist auch die Sache von pax christi nicht – obwohl viele unserer Mitglieder bisher nicht wissen, wen sie wählen sollen; zu ähnlich seien die Programme der Parteien, zu wenig könne man das medienorientierte Auftreten der PolitikerInnen unterscheiden.
Ob Letzteres stimmt, mögen die beurteilen, die sich im Gegensatz zu mir am 25.8. das sog. TV-Duell der Kanzlerkandidaten zugemutet haben. Ob die Parteiprogramme sich im Bereich der Friedenspolitik unterscheiden, das wollen wir heute hier prüfen.
Wir achten weniger darauf, wie vollmundig die Bekenntnisse der KandidatInnen zu den allgemeinen Zielen der Friedenspolitik ausfallen. Längst wissen wir, dass ALLE
- für eine internationale Ächtung der Atomwaffen sind,
- die Rüstungsexporte einschränken wollen,
- sich dafür einsetzen, dass der ZFD ein stärkeres Gewicht bekommt,
- Entwicklungspolitik für die Kriegsverhinderungspolitik halten sowie
- die Ursachen des Terrorismus bekämpfen wollen.
Wir hören vielmehr an zwei Stellen genau hin:
Ganz entscheidend für mich persönlich werden die Strategien gegen den Terrorismus sein. Ursachenbekämpfung muss die Selbstüberprüfung und Selbstkritik auch Deutschlands einschließen, die fragt: Wo sind wir in eine unheilvolle Politik verstrickt, die bestimmten Menschengruppen Lebenschancen vorenthält und dadurch Extremismus fördert und Terror nährt?
Wir erwarten eine
Strategie der Terrorbekämpfung, bei der die verteidigten Werte – Freiheit,
Menschenwürde – nicht auf der Strecke bleiben. Wir erwarten eine klare Abkehr
von der Kriegspolitik und konstruktive Initiativen gegenüber Ländern, die
unter Konflikten leiden, gerade auch islamisch geprägten!