Bürgerinitiative Lebendige City

Robert Hülsbusch

Rudolf-Harbig-Str. 49

 

48301 Nottuln

 

Nottuln, den 20.7.2000

 

An den

Rat der Gemeinde Nottuln

Herrn Bürgermeister Heinz Fliß

 

 

 

 

Bürgerantrag

 

 

 

Die Gemeinde Nottuln beschließt an dem europaweiten Aktionstag „In die Stadt - ohne mein Auto“ mitzumachen. Dafür wird am Freitag, den 22. September 2000 der Innenbereich Nottulns für den motorisierten Autoverkehr gesperrt. Aktionen, die für eine Mobilität ohne Auto im Ortskern werben, werden vorbereitet. Denkbar wäre auch, den Aktionstag um einen Tag auf Donnerstag (Markttag) vorzuziehen.

 

Zusammen mit dem Deutschen Städtetag sowie dem Deutschen Städte- und Gemeindebund und unterstützt von der EU ruft das Klimabündnis (siehe unten) für den 22. September zu einem europaweiten autofreien Tag auf. Anders als bei den bisherigen alljährlichen Aktionstagen „Mobil ohne Auto“ wurde diesmal ein Werktag gewählt. Damit soll die spielerische Ebene verlassen werden. Während bei  „Mobil ohne Auto“ die Spaß-Aktionen auf der Straße im Vordergrund standen, soll der autofreie Tag im September den Kommunen auch verkehrspolitische Experimente ermöglichen. Erste Schritte zur Verkehrsberuhigung sind getan (10 km/h, Ausdehnung des Marktes usw.).  Möglich wäre es, am Aktionstag noch weitere neue Wege auszuprobieren und für die Bevölkerung erfahrbar zu machen. So bekommt dieser Tag für Nottuln eine entwicklungspolitische Komponente.

 

Die Aktion „In die Stadt – ohne mein Auto“ heißt für Nottuln: wenige Straßen um Kirche und Markt werden an diesem Tag vom Autoverkehr freigehalten. Erfahrungen können greifbar werden: mehr Platz, mehr Sicherheit, Fahrrad fahren, kein Gestank, kein Lärm, persönliche Kontakte und direkte Begegnungen, Aktivitäten und Attraktionen auf der Straße, Bänke, die zum Verweilen einladen, Spielgeräte für die Kinder, Ruhe, entspanntes Einkaufen - mehr Leben: Lebendige City. Der Ortkern wird nicht gesperrt, er wird geöffnet.

 

Die Unterstützung aus der Politik ist groß: Neun europäische Umweltminister haben bereits die Kommunen ihrer Länder zum Mitmachen aufgerufen. Auch der deutschen Umweltminister und der Verkehrsminister fordern die Kommunen auf, die Chancen, die dieser Tag bietet, zu nutzen.

 

Nähere Informationen und vielfältige Organisationsideen und –vorschläge für diesen Aktionstag sind im Internet zu finden (www.klimabuendnis.org).

 

Zusätzliche Information:

 

 

Das Klima-Bündnis / Alianza del Clima

 

 

Im Klima-Bündnis, einer Partnerschaft zwischen europäischen Kommunen und indigenen Völkern der Regenwälder Amazoniens, haben sich mehr als 800 europäische Städte (davon 419 deutsche Kommunen) zusammengefunden, um an Ort und Stelle effektiver für den Klimaschutz, insbesondere die Reduzierung der CO2- Emissionen zu arbeiten. Etwa 20% des CO2-Ausstosses stammt aus dem Verkehr, Tendenz steigend.

Ein wesentliches Ziel des Klima-Bündnis ist es daher, den motorisierten Individualverkehr zugunsten des öffentlichen Personennahverkehrs zu verringern und den Fußgänger- und Radverkehr aktiv zu fördern. Eine verkehrsmindernde Stadtplanung und die Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel wird begleitet von Informations- und Motivationsarbeit für eine stadtverträgliche Mobilität. Hierzu

gehört der Aktionstag "In die Stadt - ohne mein Auto!", der Kommunen die Gelegenheit, BürgerInnen die Vorteile einer autofreien Umgebung und die Angebote für eine nachhaltige Mobilitätsgestaltung hautnah erleben zu lassen und mit ihnen in einen Dialog über die zukünftige Verkehrsplanung der Kommune einzutreten. Die Europäische Geschäftsstelle des Klima-Bündnis ist die Koordinationsstelle in Deutschland für den Aktionstag

"In die Stadt – ohne mein Auto!". Städte und Organisationen, die sich für eine Teilnahme am 22.9.2000 interessieren, erhalten hier Informationen und Unterstützung bei der Vorbereitung. Das Klima-Bündnis kann auf die Erfahrungen aus der Bundeskoordination der "Mobil ohne Auto"- Aktion zurückgreifen, an der sich seit 1994 jährlich rund 500.000 Menschen beteiligten.

 

Zusammen mit vielen anderen Städte auch in NRW  (Borken, Dorsten, Münster, Ahaus ...) könnte auch Nottuln in diesem Klimabündnis mitwirken.