30.1.2006 Deine Stimme gegen Armut wird fortgesetzt

 

Nottuln. Die Aktion „Deine Stimme gegen Armut“ geht  2006 und 2007 weiter. Auch die Friedensinitiative Nottuln (FI) und Mitglieder des Aktionskreises Joao Pessoa werden sich in Nottuln weiter für diese Kampagne engagieren. Das ist das Ergebnis eines Informations- und Gesprächsabends am vergangenen Montag, zu dem FI und Arbeitskreis Joao Pessoa eingeladen hatten. Aus Aachen kam zu dieser Veranstaltung Urika Engler, Mitarbeiterin bei Misereor und aktiv in der Organisation der Armut-Kampagne. Zu Beginn ließ Engler noch mal das Jahr 2005 Revue passieren, das sie als „Schlüsseljahr“ für die Entwicklungszusammenarbeit bezeichnete. Mehrere internationale Konferenzen hätten die Überwindung der Armut zum Ziel gehabt – eine UN-Konferenz, der G 8-Gipfel und noch im Dezember die Welthandelskonferenz in Hongkong. Die acht Milleniumsziele standen dabei jeweils auf der Tagesordnung:  1. Hunger und extreme Armut beseitigen 2. Grundschulbildung für alle Kinder 3. Gleichstellung und stärkere Beteiligung von Frauen 4. Kindersterblichkeit verringern 5. Die Gesundheit von Müttern verbessern 6. HIV/Aids, Malaria und andere Krankheiten bekämpfen 7. Nachhaltigen Umgang mit der Umwelt sichern 8. Aufbau einer weltweiten Partnerschaft für Entwicklung. Die Notwendigkeit einer weltweiten Wende unterstrich die Misereor-Mitarbeiterin mit beeindruckenden Zahlen:

Mehr als eine Milliarde Menschen müssen mit weniger als einem US-Dollar am Tag auskommen. Über 800 Millionen Menschen können ihren täglichen Energiebedarf von mindestens 1.800 kcal nicht decken - sie hungern. 300 Millionen davon sind Kinder. Weniger als ein Zehntel davon sind Opfer einer vorübergehenden Notsituation - mehr als 90 Prozent leiden an dauerhafter Mangelernährung. Täglich sterben etwa 24.000 Menschen an den Folgen von Hunger und Unterernährung. Engler: „Die Zahl der Hungernden ist erneut angestiegen. Sie lag im Jahr 2004 bei 852 Millionen Menschen weltweit.“

Die vielen Aktionen der Kampagne – auch in Nottuln – hätten, so die Ulrika Engler, in der ganzen Welt große Aufmerksamkeit erfahren. Politiker, Kirchenvertreter und Prominente hätten sich zu Gesprächen über die Beseitigung der Armut bereit gefunden. Auch auf den großen Konferenzen gäbe es Teilerfolge zu verzeichnen: eine Entschuldung der ärmsten Länder, die Festschreibung der Höhe der Entwicklungshilfe - 0,7 Prozent des Bruttosozialproduktes – diesmal mit einem Zeitplan verbunden, mögliche innovative Finanzierungsinstrumente für Entwicklungszusammenarbeit – z.B. eine Flugticket-Besteuerung. Engler: „Es bewegt sich war, ob es reicht, kann man noch nicht sehen!“ 2007 findet der nächste G 8-Gipfel in Deutschland statt. Dann wollen die entwicklungspolitischen Gruppen im Vorfeld dieses Treffens die Armut-Kampagne wieder noch oben fahren. www.fi-nottuln.de