Nottuln/Gronau.
Aus Anlass des Antikriegstags am Sonntag, den 1.9.2002 rufen Umwelt- und
Friedensorganisationen aus der ganzen Bundesrepublik, darunter auch die
Friedensinitiative Nottuln (FI), zur
zentralen Kundgebung an der bundesweit einzigen Urananreicherungsanlage (UAA) in
Gronau auf. Die Protestveranstaltung gegen den Abbau und die Verarbeitung von
Uran bildet den Auftakt zu den dezentralen Uran-Aktionstagen vom 02. bis zum
15.09.2002.
Die UAA Gronau stehe – so der Aufruf - symbolisch
für alle anderen Uranfabriken. Sie habe einen zentralen Stellenwert in der
atomaren Brennstoffspirale, weil in ihr der unverzichtbare Grundstoff für den
Betrieb von Atomkraftwerken (AKWs) verarbeitet wird. „Dabei“ so Robert Hülsbusch
von der FI Nottuln – „gibt es keine klare Trennlinie zwischen ziviler
Atomkraft und militärischer Atombewaffnung.“ Hochangereichertes Uran könne
als Basis für Atombomben dienen. Eine militärische Nutzung der UAA in Gronau wäre
nach entsprechenden Umrüstungen durchaus möglich, heißt es in dem
Demonstrationsaufruf. Als Abfallprodukt der Urananreicherung entstehe in großen
Mengen abgereichertes Uran. Abgereichertes Uran unterschiedlicher Herkunft würde
z. B. für Uranmunition verwendet: so im Golfkrieg 1991, im Jugoslawienkrieg
1999 und in Afghanistan 2001. Zig-Tausende Menschen seien in den ehemaligen
Kriegsgebieten von der schleichenden radioaktiven Verseuchung betroffen, betont
die FI Nottuln. Die Kundgebung mit Kulturprogramm beginnt in Gronau an der UAA
um 13 Uhr. Vertreter aus der Anti-Atom- und aus der Friedensbewegung werden
sprechen. Die FI ruft die Nottulner Bürger auf, sich an der Demonstration zu
beteiligen.
www.aku-gronau.de .