BEZ AHAUS : Neue Sicherheit!!!

Antrag an den Gemeinderat

Die Gemeinde Nottuln möge beschließen:

Die Gemeinde Nottuln nimmt Kontakt mit den Kommunen in der Region auf um gemeinsam eine Initiative bezüglich des Brennelemente-Zwischenlagers (BEZ) in Ahaus zu starten. Ziel dieser Initiative ist es, die Konzeption der Zwischenlagerung von hoch radioaktivem Müll in unserer Region zu überdenken. Die Kommunen werden sich dafür einsetzen,

v     dass keine weiteren Castoren mit Atommüll nach Ahaus gebracht werden und

v     dass die bestehenden Atommüllbehälter im Sinne des neuen Sicherheitsdenkens abgesichert werden (wenn dies überhaupt möglich ist).

 

Begründung:

 Nach den Attentaten in New York und Washington hat weltweit eine neue Diskussion über die Sicherheit unserer Gesellschaften eingesetzt. Die ersten Konsequenzen daraus haben die deutsche Bundesregierung und auch andere Länder gezogen. Deutlich ist geworden, dass unsere hoch technisierten Länder enorm anfällig sind für Attentate, wie wir sie am 11. September gesehen und bis dahin nicht für möglich gehalten haben. Gefährdet sind viele Großanlagen – und hier in besonderem Maße Kernkraftwerke und andere atomare Anlagen. Sowohl die Reaktorsicherheitskommission und das Bundesumweltministerium als auch die Betreiber selbst haben in den letzten Tagen erklärt, dass kein deutsches Atomkraftwerk ausreichend gegen terroristische Anschläge mit Passagierflugzeugen geschützt ist. Sollten diese mal Ziel von Terroranschlägen werden, werden die Schäden um ein Vielfaches noch höher sein, als wir dies in den USA mit ansehen mussten. Ganze Landstriche werden – wie in Tschernobyl und Umgebung – radioaktiv verseucht. Was das bedeutet, kann man in Weißrussland studieren. Kritische Wissenschaftler und Anti-AKW-Organisationen warnen schon seit Jahren davor. Jetzt scheinen diese enormen Risiken auch in das allgemeine öffentliche Bewusstsein zu dringen. Es besteht Handlungsbedarf.

Auf Anfrage haben die Hersteller von Castoren und die Betreiber von Zwischenlager deutlich gemacht, dass es für Anschläge wie in den USA keine Vorkehrungen gäbe. Dies gilt auch für das BEZ in Ahaus. Die Castoren sind ausgelegt für Temperaturen von 800 Grad C und für Feuer, das eine halbe Stunde brennt. Bei den Attentaten, bei denen vollgetankte Flugzeuge direkt die Ziele ansteuerten, traten weit höhere Temperaturen auf.

Vor einige Jahren schon haben Beschussversuche in einer Bundeswehreinrichtung in Meppen gezeigt, dass die Castoren einem gezielten Beschuss nicht Stand halten können.

Aus diesen Erfahrungen müssen Konsequenzen gezogen werden.

Die Gemeinde Nottuln, ca. 30 km von Ahaus entfernt, ist hier gefragt zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger tätig zu werden.

 

Mit freundlichem Gruß

Robert Hülsbusch