17. Mai 2005 

Kein Atommüll nach Ahaus – Proteste gegen die bevorstehenden Atommülltransporte

 

FI Nottuln koordiniert vor Ort

 

Nottuln/Ahaus. „Kein Castor von Dresden nach Ahaus!“ Mit vielen Organisationen ruft jetzt auch die Friedensinitiative Nottuln zum Protest gegen die geplanten Castortransporte nach Ahaus auf. Wie beim ersten Castortransport 1997 wird die FI den Prostest von Nottulner Bürgerinnen und Bürgern koordinieren. Dazu findet ein Treffen am Dienstag nach Pfingsten um 20 Uhr in der Alten Amtmannei statt. Vertreter der Bürgerinitiative „Kein Atommüll nach Ahaus“ werden an diesem Abend über Protestaktionen am Tag X – wenn die Castoren mit dem radioaktiven Müll transportiert werden sollen – informieren. Gemeinsam soll dann überlegt werden, wann und wo sich Nottulner an diesem Protest beteiligen können.                                                 

Im November 2003 wurde bekannt, dass die damalige sächsische CDU-Landesregierung und das Bundesumweltministerium 18 Castor-Behälter mit 951 abgebrannten hochradioaktiven Brennelementen aus dem ehemaligen DDR-Forschungsreaktor Dresden-Rossendorf in das zentrale Brennelemente-Zwischenlager Ahaus (BZA) bringen wollen. Besonderheit diesmal: Der Atommüll soll in drei Transporten mit je sechs Castor-Behälter über 600 km Autobahn mit dem LKW fahren.

Alle drei Transporte sollen nach derzeitigem Stand – so die Informationen der FI Nottuln - zwischen 30. Mai und 14. Juni rollen. Grund für diese Zeitplanung seien die Landtagswahlen in NRW am 22. Mai, die Rot-Grün nicht durch Castor-Proteste verlieren wolle. Die Kritik der FI gegen die geplanten Atommüll-Transporte fasst Gabriele Mense-Viehoff so zusammen: „Die jetzt geplanten Atomtransporte dienen nicht dem Atomausstieg. Im Gegenteil: Sie sollen weiteren Atomtransporten nach Ahaus die Tür öffnen.“ Unter anderem aus dem Forschungsreaktor FRM II in Garching bei München und aus der Plutoniumfabrik La Hague sollten weiterer Atommüll nach Ahaus rollen können. Mense-Viehoff: „Die geplanten Castor-Transporte verschleiern die ungelöste Entsorgungsfrage für Atommüll. Es gibt weltweit keine sichere Entsorgungsmöglichkeit für Atommüll.“ Deshalb rufen  FI Nottuln und viele andere Organisationen zu bunten und vielfältigen Protesten an der Transportstrecke zwischen Dresden und Ahaus auf.

Am kommenden Sonntag findet wieder ein Sonntagsspaziergang zum Brennelementzwischenlager Ahaus statt. Auch Landwirte werden sich mit Traktoren daran beteiligen. Der Auftakt der Demonstration ist um 14 Uhr am Rathaus in Ahaus.

www.bi-ahaus.de

 

Mit freundlichem Gruß

Robert Hülsbusch