30.5. 2005 Vortrag

Ein deutscher Zivi in Afrika

 

 

Gibt’s so was? Ja das gibt’s! Einer von ihnen heißt Eric Laurenz und stammt aus Nottuln. Nach seinem Abitur ist er im Ende 2003 für insgesamt 14 Monate nach Ouagadougou gegangen, der staubigen Hauptstadt des kleinen Westafrikanischen Staates Burkina Faso.

 

ADA, so lautet die Abkürzung für den Anderen Dienst im Ausland, die internationale Version des Zivildienstes. Vor einigen Jahren kam bei mir die Idee auf aus meinem Pflichtjahr etwas mehr zu machen, als die meisten anderen.

Ich wollte raus. Tapetenwechsel, eine anderes Land, eine andere Sprache, andere Leute. Und, ja natürlich, ich wollte auch was erleben, ein bisschen Abenteuerlust gehört immer dazu.

Außerdem hatte ich das Gefühl, der Welt etwas zu schulden und mit einem Jahr Arbeit in einem „Entwicklungsland“ diese Schuldigkeit ein bisschen abzugelten. Es geht uns so gut, wir haben alles was wir brauchen und noch viel mehr. Auf der anderen Seite sind Milliarden die nicht das Glück hatten, mitten im modernen Europa geboren zu sein, sondern irgendwo am Ende der Welt, um den sich der Rest höchstens kümmert, wenn wieder ein Bürgerkrieg ausbricht, oder wieder ein paar tausend Kinder verhungert sind.

Mit diesen Gedanken im Gepäck bin ich dann im September 2003 nach ‚Ouaga’ aufgebrochen. Zwar hatte ich mich die letzten Monate gut vorbereitet, hatte mit vielen Leuten gesprochen, die vor mir da waren und hatte an einem Vorbereitungsseminar teilgenommen, aber genau wusste ich natürlich nicht, was auf mich zu kommen sollte.

Für SEWA e.V. sollte ich arbeiten, einem kleinen deutschen Verein, der seit einigen Jahren versucht den Menschen in Burkina Faso mit den Möglichkeiten der Solartechnik zu helfen. Einen Solarkocher z.B. hatten sie entwickelt, mit dem sich „auf Sonne“ kochen lässt. Eine kleine Familie verdiente damit ihren Lebensunterhalt. Viele andere sparten Geld für Brennholz und schonten so nicht nur die Wälder des Landes sondern auch ihre Lungen und Augen.

Außerdem hatten dort Schulen auf dem Land mit Solaranlagen Licht erhalten. In vielen Fällen das einzige öffentlich zugängliche elektrische Licht im Umkreis vieler, vieler Kilometer. Und das in einem Land in dem die Sonne jeden Abend pünktlich um sechs unter geht.

Das dritte große Projekt in den Faltblättern des Vereins hieß „Solarakkupack“ ein kleines Ding mit großer Wirkung: Mit einem kleinen gut verpackten Solarpanel werden intelligente Akkupacks mit sehr hoher Lebensdauer geladen, die anschließend die Sprühgeräte der burkischen Baumwollbauern antreiben und damit hoffentlich eines Tages die Millionen von billigen Quecksilberbatterien verdrängen, die Jahr für Jahr in den Straßengräben und auf den Müllhaufen der afrikanischen Baumwollregionen landen.

Was mich dann wirklich in der Hitze Ouagadougous erwartete, was ich unterwegs auf dem Sattel meines kleinen Mofas (natürlich französischer Bauart) erlebt habe, welche Menschen ich unterwegs getroffen habe und natürlich ein paar der vielen Fotos, die ich wieder mit nach Deutschland genommen habe, wen das interessiert, der sollte am datum/ort[EL1]  vorbei kommen.

Für die Friedensinitiative Nottuln, die mich mit einer großzügigen Spende bei meiner Arbeit unterstützt hat, werde ich ein bisschen aus dem Nähkastchen plaudern und auch ein paar Bilder zeigen.


 [EL1]Hier bitte einsetzen!