20.10.2008

 

fghanistan – Sollen die Mandate für die Bundeswehr verlängert werden?

Ein Streitgespräch zwischen Schiewerling und Polenz – auf der einen Seite -  und Herbert Sahlmann auf der anderen Seite

 

Nottuln – Alte Amtmannei

 

Nottuln. Ein Ende des Krieges in Afghanistan scheint nicht in Sicht. In den kommenden Tagen werden die Bundestagsabgeordneten darüber entscheiden müssen, ob die Mandate für den Einsatz deutscher Soldaten am Hindukusch verlängert werden sollen. Die Bundesregierung hat dazu eine Vorlage gemacht: Das Mandate soll verlängert und weitere 1000 Bundeswehrsoldaten sollen zusätzlich nach Afghanistan geschickt werden. Selten gab es im Bundestag Entscheidungen, die so umstritten waren. Die Friedensinitiative Nottuln (FI) greift diese Thematik auf und will, dass auch vor Ort in der Bevölkerung die Frage der Mandatsverlängerung diskutiert wird. Zwei Veranstaltungen hat die FI dazu geplant – jeweils mit den örtlichen Bundestagsabgeordneten, Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) und Karl Schiewerling (CDU). Den Auftakt machte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Bundestag, Schwall-Düren vor vier Wochen – wir berichteten. Am kommenden Montag, den 20 10. 2008 um 19.30 Uhr findet in der Alten Amtmannei ein weiteres Streitgespräch statt. Die Bundestagsabgeordneten der CDU, Karl Schiewerling und Ruprecht Polenz, werden Rede und Antwort stehen. Polenz ist außenpolitischer Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion. Gemeinsam werden sie mit Herbert Sahlmann diskutieren. Sahlmann, viele Jahre lang Entwicklungsbeauftragter des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) für die Ostprovinzen Afghanistans und ein ausgewiesener Kenner der Region, hat ein Konzept für eine andere Afghanistan-Politik entwickelt. Die drei Säulen der bisherigen bundesdeutschen Afghanistan-Politik - Dialog, Entwicklungspolitik und militärische Absicherung – seien gefährdet, meint der Afghanistan-Kenner. Sahlmann: „Auch die Bundeswehr strahlt Gewalt aus und verändert so das Klima in Afghanistan.“ Deshalb müsse schnell ein Strategiewechsel her. Differenziert ausgearbeitet hat der Experte ein 20-Punkte-Programm für eine neue Strategie zur Befriedung und Entwicklung Afghanistans. „Dialog statt Krieg!“ nennt Sahlmann sein Konzept. Anhand dieses Konzeptes soll die Diskussion in der Alten Amtmannei verlaufen, in der sich alle Interessierten einbringen können und sollen.

Die Friedensinitiative Nottuln lädt deshalb zu diesem Afghanistan-Diskussionsabend alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein.