Zum Holocaust-Gedenktag:     26.1.2003

 „Adressat unbekannt“ – eine halbszenische Lesung in Nottuln

 Nottuln. Aus Anlass der Holocaust-Gedenktages Bürgermeister Heinz Fliß lädt zusammen mit der Friedensinitiative Nottuln alle Bürgerinnen und Bürger zu einer halbszenischen Lesung am Sonntag, den 26.1. um 18.30 Uhr in die Alte Amtmannei ein. Die Schauspieler Gregor Bohnensack und Sebastian Aperdannier werden dort das Stück „Adressat unbekannt“  von Kressmann Tayler lebendig werden lassen. In diesem kleinen Briefroman, geschrieben 1938,  geht es um die Freundschaft zweier Männer, die in den Zwanziger Jahren in San Francisco eine florierende Galerie aufgebaut haben. Während einer der beiden mit der beginnenden Schulpflicht seiner Kinder im Jahre 1932 wieder nach Deutschland zurückzieht, bleibt sein jüdischer Freund in San Francisco zurück. In den Briefen wird deutlich, dass der nach Deutschland zurückgekehrte Martin Schulse immer empfänglicher wird für die Propaganda der Nazis, was sich sein in Amerika zurückgebliebener Freund Max Eisenstein sich nicht erklären kann. Die Beziehung der beiden ändert sich nachhaltig, zumal Max seinen alten Freund beschwört, auf seine in Deutschland lebende Schwester aufzupassen, mit der Martin vor langer Zeit eine Beziehung hatte. Der Roman zeigt in eindringlicher Weise und mittels einer straff komponierten Dramaturgie das Scheitern einer deutsch-jüdischen Freundschaft vor dem Hintergrund der Machtergreifung der Nazis bis hin zu einem völlig überraschenden Ende. Der Eintritt beträgt 6 €, ermäßigt 3 €. Der Bürgermeister und die Friedensinitiative Nottuln setzen mit dieser Veranstaltung die Tradition fort, diesen Gedenktag, den vor Jahren der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog ins Leben rief, auch in der Baumberge-Gemeinde zu begehen.

 

Mit freundlichem Gruß

 

Robert Hülsbusch