Einladung des Nottulner Bürgermeister

An die Nottulner

Parteien, Kirchen, Vereine, ...

Am 9. November setzen wir in Nottuln ein eindeutiges Zeichen

Sehr geehrte Damen und Herren,

in den vergangenen Jahren ist auch in Nottuln immer wieder jeweils am 9. November an die sogenannte Reichskristallnacht erinnert. Mal gab es Veranstaltungen, mal Briefe z.B. an die Jüdischen Gemeinde in Münster. Auch Ignatz Bubis kam zum ersten Mal an einem 9. November zu einer kurzen Stippvisite nach Nottuln.

Der 9. November 2000 ist kein Datum wie die 9. November in den vergangenen Jahren. Wieder brennen in Deutschland Synagogen. Wer hätte das vor Jahren gedacht. Fast ist man geneigt, den pessimistischen Äußerungen von Paul Spiegel, dem Nachfolger von Ignatz Bubis, zuzustimmen. Es wird der Moment kommen, wenn das so weiter geht, da werden sich die Juden in Deutschland fragen müssen, ob es richtig war, hier neue jüdischen Gemeinden aufzubauen. Die Situation der Juden in unserem Land ist immer ein feiner Seismograph gewesen für die Situation unseres Landes insgesamt. Mit den Scherben der Berliner Synagoge geht auch unser Gemeinwesen in Bruch. Der Bundeskanzler mahnt einen „ Aufstand der Anständigen“ an.

Der 9. November 2000 ist kein Datum wie die 9. November in den vergangenen Jahren.

Als Bürgermeister rufe ich alle Bürgerinnen und Bürger aus Nottuln auf, am 9. November wie in vielen anderen Städten und Gemeinde in Deutschland auch in Nottuln ein eindeutiges Zeichen zu setzen.

Ich lade Sie herzlich zu einem kurzen Vorbereitungstreffen am Montag, den 23.10.2000 um 18 Uhr in die Alte Amtmannei. Sicher werden wir uns dort schnell über eine geeignete Veranstaltungsform für den 9. November verständigen und die organisatorischen Fragen klären.

Bitte nehmen Sie oder eine Vertreterin/ein Vertreter Ihrer Organisation an diesem Vorbereitungstreffen teil.

Mit freundlichem Gruß

(Bürgermeister)