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über die Friedensinitiative Nottuln gibt es viel. Aber 1988 wird zum ersten Mal
eine Diplomarbeit über die Öffentlichkeitsarbeit der FI geschrieben. Das Fazit
dieser Arbeit: Die FI ist ein fest etablierter Faktor im politischen Leben der
Gemeinde Nottuln. Autoren: Hildegard Kamp und Thomas Dominikowski.
3.
Coesfelder Ostermarsch
„Für
weitere Schritte auf dem Weg zum Frieden“
Die
FI beantragt zum ersten Mal, dass die Gemeinde Nottuln dem „Programm zur Förderung
der Solidarität der Städte mit dem Ziel der vollständigen Abschaffung von
Atomwaffen“ beitritt. Die CDU verhindert, dass über diesen Antrag im Rat
beraten wird. Die SPD zieht aus Protest aus. Die FI gibt sich nicht geschlagen.
Sie lädt zu einer Informationsveranstaltung zu diesem Städtebündnis ein –
auch Vertreter der CDU. Danach kommt der Antrag noch einmal in den Rat. Der Rat
beschließt, dass Nottuln dem Bündnis beitritt. Dies ist der Beginn einer vielfältigen
Hiroshima-Arbeit in der Gemeinde Nottuln: Ausstellungen werden organisiert,
Gesprächsveranstaltungen finden statt, Bürger aus Hiroschima
werden in Nottuln empfangen und nehmen an Gedenkveranstaltungen im
Rhodepark statt oder erzählen in Schulen über ihre Erlebnisse.
Die
FI unterstützt ihn nach Kräften.
Gegen
Manöver auf dem Baumberg protestieren FI-Mitglieder zusammen mit Heinz Froning,
dem Wirt der Gaststätte Leopoldshöhe.
„Freundbilder
– Wege zur Entfeindung“. Im Hunsrück lernt die FI Birgit Berg kennen und lädt
sie zusammen mit ihrer Ausstellung „Freundbilder“ zum Friedensfest nach
Nottuln ein. Die Resonanz auf das Friedensfest wird immer größer. Immer
Menschen kommen – auch aus der Umgebung von Nottuln.
Zum
zweiten Mal fahren FI-Mitglieder nach Wackersdorf, treffen dort sich mit der Bürgerinitiative
und mit dem Landrat Schuierer, der Symbolfigur im Engagement gegen die WAA. Als
Zeichen der Solidarität stellen die FI-Mitglieder ein Schild auf: „Atomare
Strahlen kennen keine Grenzen. Diese WAA bedroht auch uns Nottulner im Münsterland.“
Tiefflug – Klage, Zeppelin, BI Münsterland
Der Tiefflug über Nottuln wird unerträglich – schon länger ein Thema für die FI – auch wegen des sicherheitspolitischen Aspekts. 1988 dann die ersten Aktionen: Die FI beantragt im Gemeinderat, dass Nottuln eine Klage gegen den Tiefflug anstrengt. Als dieser zögert, macht die FI das selbst – geht, wieder einmal – voran. Dazu spektakuläre Aktionen: Mit einem großen Gaszeppelin in 300 Meter Höhe über Nottuln setzt die FI allen Tieffliegern ein deutliches Zeichen.
Udo
Hegemann, FI-Mitglied aus Nottuln, wird Sprecher der Bürgerinitiative Münsterland
– Bürger gegen Tieffluglärm“ – ein großer Schritt in der
Anti-Tiefflugarbeit.
1.
Jahresabschlussfest
Zum
ersten Mal treffen sich die FI-Mitglieder zu so einem Rückblick – in Appelhülsen
in Frenkingshof. Seitdem ist dies eine feste Tradition. Zum ersten Mal war in
diesem Jahr der militärische Tiefflug ein Thema. Er wird Nottuln und die FI in
den nächsten Jahren beschäftigen.
„Kein
Atommüll nach Ahaus!“
Zum ersten Mal lädt die FI Hartmut Liebermann von der BI „Kein Atommüll nach Ahaus“ nach Nottuln ein, um über das Brennelemente-Zwischenlager zu berichten. Dies ist der Beginn einer langen Zusammenarbeit, die schließlich dazu führt, dass 1998 auch Bürgerinnen und Bürger aus Nottuln sich auf die Schienen setzen, als der erste Castor-Transport nach Ahaus rollt. Das Engagement gegen die Atomenergie geht weiter – und die Transportwege zu blockieren ist ein Ansatzhebel.
Noch
zum Jahresende plant die FI eine große Ausstellung zum Thema Deserteure. Dazu
werden Künstler aus der ganzen Region aufgerufen, sich zu beteiligen und
Kunstwerke einzubringen. Die Resonanz ist riesig.