Schlaglichter   1985

 

1985 war ein wichtiges Jahr in der Weiterentwicklung der Arbeit der FI. Der Friedensbegriff wird stark ausgeweitet, u.a. positiver gestaltet.

 

Das Arbeitsprogramm 85 zeugt davon:

Neben militärischen Themen erhalten die Themen Partnerschaft und Friedensarbeit vor Ort mehr Gewicht. Neu: Entwicklungspolitik ist Friedenspolitik. Hier wird bereits der Grundstein für den Aktionskreis Joao Pessoa gelegt. Der moderne Friedensbegriff der FI  – das magische Dreieck Frieden, Umwelt, Entwicklung – wird in diesem Jahr entwickelt.

 

Informationen über Zivilschutzmaßnahmen

als Vorbereitung auf Krieg (Krieg wurde als Mittel einkalkuliert).

 

Bürgerbefragung zum Atombunker unter der Hauptschule

Wieder ziehen die FI-Mitglieder von Haus zu Haus. Unter konzeptioneller Leitung von Heinz Böer wird eine repräsentative Umfrage in Nottuln durchgeführt. Das Ergebnis: Die große Mehrheit wollen, dass der Bunker geschlossen wird. Dies teilt die FI dem RP Münster mit.

 

Städtepartnerschaft

Zum ersten Mal gehte FI mit dem Anliegen, eine Städtepartnerschaft mit einer Stadt in Osteuropa zu begründen, an die Öffentlichkeit. Das damals bestehende Komitee für Städtepartnerschaft lehnt dies ab. Besonders negativ und destruktiv fätder damalige Vorsitzende des Komitees, Karl-Peter Graf, auf. Allein weil die FI den Vorschlag einbringt, wird er nach allen Regeln der Kunst – Diskreditierung, Verzögerung, ... -  bekämpft. Der Gemeindedirektor Josef Moehlen reagiert auf den Vorschlag weitsichtig, wohlwollend. Sieben Jahre später – nach unnachgiebigen Einsatz der FI-Mitglieder – wird eine Städtepartnerschaft mit Chodziez – Polen – begründet.

 

4. Nottulner Friedensfest

zum ersten Mal mit der Bundeswehr als Gast. Eine heiße Diskussion innerhalb der FI ist vorausgegangen. Nach einer positiven Entscheidung sagen andere Organisationen aus Münster ab. Die FI geht damals schon offensiv auf alle zu. Ihre Strategie – kein ausgefeiltes Verkaufskonzept vermeintlich richtiger Ideen ist erfolgreich, sondern die Organisation kontroverser Diskussionen führt weiter – und letztlich zu der Einsicht in der Bevölkerung: „Frieden schaffen ohne Waffen!“

 

Aktive Asylarbeit in Nottuln

Die FI organisiert zum ersten Mal eine Gesprächsveranstaltung mit – nicht über – Flüchtlinge in Nottuln. Seitdem ist die Flüchtlingsarbeit immer wieder Thema der FI-Arbeit. Aus der damaligen Veranstaltung gehen viele Kontakte mit Flüchtlingen vor Ort hervor, die über Jahre für eine gute Kooperationsbasis sorgen.

 

Kommunale Friedensarbeit

Dass dies möglich ist, zeigen die Arbeit der FI in den Jahren 81 bis 85. Das Konzept soll weiterentwickelt werden. Prof. Dr. Geitmann aus Kehl kommt nach Nottuln und setzt Impulse. Aktiv mit dabei: Christoph Neuhaus von der CDU. Mit ihm streitet die FI heftig. Häufig ist er der einzige, der sich der Diskussion stellt. Eine Offenheit, die imponiert und von der die FI lernt.