Schlaglichter 1983
1983
ist das Jahr der Entscheidung. Der Bundestag mit Kanzler Kohl macht sich für
die Raketen stark. Die Friedensbewegung organisiert einen heißen Herbst.
Aktionen
in Nottuln:
Drei
Tage campen Mitglieder der FI auf dem Rhodeplatz um diese kleine Hungeraktion
durchzuführen. Stellvertretender Bürgermeister Gottfried Hoffmann überbrachte
als Solidaritätszeichen einen Lebensbaum.
Im
Rahmen dieser Aktion findet eine große Demonstration durch Nottuln statt. Mit
Fackeln und Särgen ziehen 200 Teilnehmer durch die dunklen Straßen, um gegen
die Stationierung der Mittelstreckenraketen zu protestieren.
In
der ev. Kirche findet ein Friedensgottesdienst statt. FI-Mitglieder führen
mehrmals ein Open-Air-Theaterstück auf, dass den Wahnwitz der Ost-West-Aufrüstung
deutlich und spürbar macht.
Dies
findet viel Zuspruch. Allein Dechant Austermann alarmiert die Polizei. Die
Aktion wird nicht abgebrochen.
22.10.
Bonn
Am
22. 10. findet in Bonn die zweite große Demonstration statt. Über 500.000
Menschen sind gekommen. Aus Nottuln fahren diesmal zwei Busse nach Bonn.
Neu:
Über 100 Nottulner in einer Anzeige von MZ und WN: „Gegen weltweite Aufrüstung“
Die
FI-Mitglieder ziehen zweimal von Haus zu Haus: Beim ersten Mal verteilen sie
eine Broschüre, die umfangreich über Militärpolitik und über das Wettrüsten
informiert. Beim zweiten Mal sammeln sie Unterschriften für einen Bürgerantrag.
Die Resonanz ist groß. Über 1800 Menschen machen in Nottuln mit.
Der Antrag wird im Rat abgelehnt. Die FI entrollt ein Riesentransparent
und wird zum ersten und letzten Mal aus dem Rat rausgeworfen.
Die
Nottulner CDU hat einen eigenen Bürgerantrag eingebracht.
Mit LKW und Megaphon veröffentlicht die FI die Entscheidung sofort in Nottuln und kommentierte diese. Viele Menschen notieren die Info-Fahrt, sind empört über die Entscheidung – oder über die lautstarke Aktion der FI