Schlaglichter 1987

 

Wieder eine umfangreiche Planung der Aktivitäten für das Jahr 1987

Schwerpunkte: Partnerschaft, Anti-AKW-Arbeit (Besuch in WAAckersdorf), Ostermarsch, Hunsrück-Aktionen und zum ersten Mal SDI...

 

Wintex-Cimex

Vor allem Winni Nachtwei macht auf die Wintex-Cimex-Übungen aufmerksam, Übungen, die das Zusammenspiel zwischen zivilen Behörden und Militärs trainieren sollen – Vorbereitungen für einen Krieg. Durch die Hinweise von Gottried Hoffmann gelingt es der FI, zum ersten Mal eine solche Übung – wenn auch von außen – zu beobachten. Am frühen Morgen des 4.3. kommt ein Bus aus Münster. RP-Mitarbeiter wollen in „ihrem“ Bunker üben. Die FI ist schon da und hat den Eingang des Bunkers symbolisch mit Wollfäden versperrt. Alle öffentlichen Telefonanlagen sind lahmgelegt.

Der Nottulner Rat lehnt eine Ablehnung dieser Übungen – auf Antrag der FI – ab.

Am Hauptschul-Basar-Tag verteilt die FI Flugblätter, um die Besucher auf den Bunker unter der Hauptschule aufmerksam zu machen.  An alle  Haushalte in Nottuln wird das „BAUMBERGER FRIEDENSBLATT“ verteilt. Alle erfahren nun, dass auch in Nottuln Vorkehrungen für einen Krieg getroffen werden.  Ca. 10 „BAUMBERGER FRIEDENSBLÄTTER“ – die auflagenstärkste Zeitung damals in Nottuln – werden in diesen Jahren verteilt. Als die Zeitungen zunehmend über FI-Aktionen berichten, können die FI-Mitglieder sich diesen Aufwand sparen. Auch die WN gibt nach und nach ihre Blockadepolitik gegenüber FI-Aktivitäten auf.

 

2. Coesfelder Ostermarsch

Diesmal geht es nach Dülmen. Dort wird der Ostermarsch von Dorle Hainke, stellvertr. Bürgermeister, freundlich empfangen. Der Bürgermeister will dies nicht.

 

6. Nottulner Friedensfest

Zum ersten Mal findet dies auf dem Kastanienplatz statt – eine gute Entwicklung. Das Thema. „Tiefflug“. Damit wird dieses Thema in Nottuln eröffnet. Viele Aktivitäten folgen in den nächsten Jahren, bis der Tiefflug im Jahre 1990 eingestellt wird.

 

2. Hunsrück-Reise

Die FI schließt symbolisch die Raketenbasis. Mit Kind und Kegel sind die FI-Mitglieder angereist – das Markenzeichen der Nottulner FI. Zu Hause auf dem Marktplatz baut die FI den Raketenzaun nach: „Vorsicht – wir machen von der Schusswaffe Gebrauch“.

 

Anti-Tiefflug

Nach dem Friedensfest mit diesem Thema – die ersten Aktionen. Über 100 Riesenballons mit Gas gefüllt stehen über Nottuln in 100 Meter Höhe. Tiefflug in 75 Meter Höhe wird so behindert. Diskussionsveranstaltungen folgen.  Später wird es ernst. Udo Hegemann, als Sprecher der Bürgerinitiative Münsterland, bereitet zusammen mit RA Erich Rump eine Klage gegen die Bundesrepublik vor. Erfolgreich. Anträge an den Rat ergänzen die FI-Arbeit.

 

3. Hunsrück-Reise

Diesmal blockieren die FI-Mitglieder aktiv das Raketengelände. Ulla und Robert Hülsbusch rufen öffentlich zur Blockade auf. Die Folge: zwei Strafbefehle. Später werden sie zurückgezogen. Blockaden sind Aktionen zivilen Ungehorsams, aber keine Straftaten – so das Bundesverfassungsgericht.