Reden zum 10jährigen Bestehen der FI Nottuln

7. Dezember 1991   Alte Amtmannei

 

Edmund Burkhard in Vertretung von Pfarrer Stübecke,

Ev. Kirche Nottuln:

 

... Jetzt will ich erst mal erzählen, wie ich dazu gekommen bin, dass ich heute Abend hier bin. Ich bin kurz vor 18 Uhr dem Pastor in die Arme gelaufen. Da sagt er: "Du musst unbedingt zur Friedensinitiative heute Abend" ‑ "Ja", sage ich, "mache ich gerne". Er sagt: "Da musst du aber auch was sagen". Da wurde es schon wieder etwas schwieriger, aber ich hoffe, dass kriegen wir auch gemeistert. Stübeckes mussten also wirklich ganz kurzfristig nach Schöppingen und so bin ich denn in der Funktion als Presbyter hier und soll also von der Kirchengemeinde ganz herzliche Glückwünsche und Segenswünsche überbringen und für die Zukunft alles Gute wünschen.

Wenn wir als Christen so in die Bergpredigt schauen oder sie ernst nehmen, die ja von uns Feindesliebe verlangt und die die Sanftmütigen und Friedfertigen selig preist, ich denke, da kann man der Friedensinitiative eigentlich nur positiv gegenüberstehen, das heißt eigentlich, man müsste ihr beitreten, das wäre vielleicht noch besser, und sich einreihen. Im Neuen Testament steht aber auch: "An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen", und ich denke das Engagement für Frieden und Abrüstung hat erwiesenermaßen Früchte gezeigt im Laufe der Jahre. Doch wieder der Bruderkrieg in Jugoslawien vor unserer Haustüre zeigt, dass dieses Engagement mehr denn je von Nöten ist. Das heißt: Nicht aufhören, weitermachen! Wir als evangelische Kirchengemeinde denken also sehr gerne an die Zusammenarbeit im auslaufenden Jahr mit der Tschernobyl‑Freizeit und sehen eigentlich darin eine gelungene Zusammenarbeit auf einem originär friedensstiftenden Gebiet. Ich denke, das ist also Völkerverständigung par exellence...

Für eure Arbeit wünschen wir euch natürlich, dass ihr auch weiterhin Sand seid im Getriebe der politisch allzu Beschäftigten, und wir wünschen Euch Kraft, Ausdauer und Gottes Segen für euer Tun.